UN-Klimabericht sorgt für Aufregung

Die Ergebnisse des UN-Klimaberichts sorgen weltweit für Aufregung. DasVoranschreiten der globalen Erwärmung ist dramatischer als bisher angenommen. Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, forderte einen entschlossenen Kampf gegen denKlimawandel.

Der in Paris vorgestellte UN-Klimabericht zieht in Politik und Wirtschaft weite Kreise. Laut dem Klimabericht ist mit einem Temperaturanstieg um bis zu 6,4 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zurechnen. Die Eisschmelze an den Polkappen sorge als Folge für einen Anstieg des Meeresspiegels um mehr als einen halben Meter.

„Mit dem nun vorliegenden Bericht sollten letzte Zweifel ausgeräumt sein, dass wir Menschen es sind, die die Klimaschraube überdrehen“, so Klima-Chefberater derBundesregierung, Hans Joachim Schellnhuber, als Reaktion auf den UN-Bericht. Trotz weitreichender Studien über die Erderwärmung gab es allem Anschein nach noch starke Zweifel an derVerantwortung der Menschen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verlangte eine weltweite Reaktion auf das Dokument des UN-Klimarats IPCC. Es müsse schneller und mit größerer Entschiedenheit gegen den Klimawandelvorgegangen werden. Die Geschwindigkeit des von Menschen verursachten Klimawandels fordere ein entschlossenes, weltweites Vorgehen.

Achim Steiner, Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP, schlug einen Weltklimagipfel unter Teilnahme der Staats- und Regierungschefs vor. Die Oberhäupter von China, Indien und Brasilien sowieUS-Präsident George W. Bush sollten mit strengen Auflagen für die Industrie dem Wandel entgegenwirken. Regine Günther, Klimaschutzexpertin des WWF, forderte als ersten Schritt eineeffizientere Nutzung fossiler Brennstoffe und eine Förderung der Verwendung alternativer Energien.

Die Folgen der Klimaerwärmung sind in Deutschland ebenfalls nachweisbar. „In Deutschland beobachten wir einen Trend hin zu größerer Trockenheit im Sommer,insbesondere im östlichen Teil“, so der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf. Für die Nord- und Ostseeküste werde im Vergleich zum globalen Durchschnitt einübermäßiger Anstieg des Meeresspiegels erwartet.

Die steigenden Temperaturen liefern laut des Präsidenten des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, bessere Überlebensbedingungen für tödlich wirkende Infektionskrankheiten wie etwaLashmaniose oder sogar Malaria. Er forderte daher, den Infektionsschutz in Deutschland zu verstärken.

Veränderungen der Flora und Fauna gebe es bereits heute: So soll laut Troge in Brandenburg
erstmals eine Giftspinne aus südlichen Ländern aufgetaucht sein. Blaualgenarten aus tropischen Gebieten, welche zum Teil auch ein wasserlösliches Gift produzieren, seien ebenfalls inDeutschland zu finden. „Hier müssen wir sicherstellen, dass die Trinkwasserversorgung mit diesem Gift zuverlässig fertig wird“, so Troge.

Im Hinblick auf Hitzewellen in Deutschland schlug er einen flächendeckenden Hitzewarndienst vor und verlangte von der Politik ein konkretes Handeln im Hinblick auf die Geschehnisse.

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