418 Millionen Euro Strafe für Siemens

Der Technologiekonzern Siemens muss 418,6 Mio Euro Bußgeld zahlen undstellt dadurch einen neuen EU-Rekord auf. Siemens sprach sich 16 Jahre lang mit anderen Firmen bei Preisen und Ausschreibungen im Energieanlagebau ab. Das Kartell konnte durch eine EU-Kommisionaufgedeckt werden.

Die EU-Kommission deckte ein Elektro-Kartell von insgesammt elf Energieanlagenherstellern auf, welche sich zwischen 1988 und 2004 bei Ausschreibungen für so genannte „gasisolierte Schaltanlagen“ abgesprochen haben. Die Schaltanlagen werden in Umspannwerken eingesetzt.

„Die Kartellmitglieder trafen sich regelmäßig. Dabei wurden auf Führungsebene strategische Fragen erörtert, während auf niedrigerer Ebene Projekte aufgeteilt und für die Unternehmen, die bei den entsprechenden Aufträgen leer ausgehen sollten, Scheinangebote vorbereitet wurden, um den Eindruck echten Wettbewerbs zu erwecken“, so die EU-Kommission. Es ist von einer perfekten Organisation die Rede.

Siemens trägt den größten Anteil der insgesammt 750 Millionen Euro Rekordstrafe. Das Unternehmen VA Tech, welches nun zu Siemens Österreich gehört, trägt rund 22Millionen Euro.

Das Elektro-Kartell umfasste unter anderem Konzerne aus Frankreich und Japan. Aus der Schweiz und Frankreich etwa die Schweizer ABB, die französischen Alstom, Areva und Schneider. Aus Japan:Fuji, Hitachi, AE Power Systems, Toshiba und Mitsubishi Electric.

Die illegalen Tätigkeiten der Konzerne konnten durch Aussagen der Schweizer ABB untermauert werden. Dem Schweizer Konzern drohte selbst eine Geldstrafe in Höhe von 215 Millionen Euro durchdas Mitwirken im Kartell, doch die Geldstrafe entfiel, da die die Schweizer der EU als „Kronzeugen“ bei der Aufdeckung geholfen haben.

„Wir haben ein Kartell beseitigt, das die Verbraucher mehr als 16 Jahre lang betrogen hat, und damit bewiesen, dass wir nicht bereit sind, illegale Preisabsprachenhinzunehmen“, so Neelie Kroes, „EU-Wettbewerbsaufsicht“. Siemens muss das Bußgeld nun in einer Frist von drei Monaten überweisen.

Quelle: die Presse.com

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