Hillary Clinton wills wissen

Die Frau desEx-US-Präsidenten Bill Clinton hat nun getan, was von politischen Beobachtern schon längst erwartet wurde. Sie verkündete auf ihrer Homepage, dass sie sich alsPräsidentschaftskandidatin zur Verfügung stellen werde. Doch bevor es zu einem Duell mit einem republikanischen Gegner kommen kann, muss sie sich erstmals gegen die interne Konkurrenzdurchsetzen. Und die schläft nicht.

Der schwarze Senator von Illinois, Barack Obama, hatte bereits in den letzten Tagen seine Kandidatur angekündigt (RauteMusik berichtete). Der Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, wird neben dem Ex-Senator John Edwards ebenfalls alsmöglicher Kandidat für das Präsidentschaftsamt gehandelt.

Für viele hat die ehemalige First Lady die Favoritenrolle inne. Als Tochter einer republikanischen Familie hatte die heutige Demokratin früher als Rechtsanwältin im Staat Arkansasgearbeitet. Nach der Heirat mit Bill Clinton und ihrer Zeit im Weißen Haus und dem Tiefschlag durch die Lewinsky-Affäre startete sie schliesslich politisch durch. Ihre Kandidatur alsSenatorin für New York war ein großer Erfolg. Mit einem überragenden Resultat gewann sie die Wahl, ebenso die Wiederwahl.

Ins Rennen um die Präsidentschaft startet Hillary mit einem üppigen Wahlbudget – es wird auf an die 14 Millionen Dollar geschätzt – und großer Unterstützung. Vor allem beiFrauen und jungen Menschen ist sie sehr beliebt. Und an erfahrenen Ratschlägen fehlt es ihr auch nicht: Neben Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton steht ihr zudem ein eingespieltesBeraterteam zur Verfügung.

Überhaupt scheint Hillary eine polarisierende Persönlichkeit zu sein: Entweder man mag sie oder kann sie nicht leiden. Als Proargumente gelten politische Erfahrung und Fleiss, währendihre Gegner dagegenhalten, ihr fehle die Ausstrahlung und sie habe eine berechnende Art.

Viele bemängeln zudem ihre Haltung zum Irakkrieg. Im Gegensatz zu ihrem Konkurrenten Barack Obama ist sie nicht strikt dagegen, sondern hatte damals sogar zum Einsatz bewaffneter Soldaten imIrak zugestimmt. Da der Krieg jedoch in letzter Zeit bei den Amerikanern an Beliebtheit verloren hat, erwartet man, dass sie sich in Zukunft vermehrt kritisch äußern wird.

Das Rennen ist also eröffnet. Noch lässt sich nicht genau abschätzen, wer sich durchsetzen wird. Aber Hillary Clinton weiss, was sie will. Auf ihrer Homepage verkündete sie:„Ich bin dabei, um zu gewinnen.“

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