USA durch chinesischen Satellitenabschuss nervös

Ales erste Nation hat es China geschafft, gezielt einen Satelliten im Weltallabzuschießen. China demonstrierte damit auf dramatische Weise die neuen militärischen Fähigkeiten des Landes. Der Abschuss macht die USA nun nervös, es ist bereits von einem“Pearl Harbor im All“ die Rede.

Nach Erkenntnissen amerikanischer Geheimdienste wurde am 11. Januar ein alter chinesischer Wettersatellit vom Boden aus zerstört. Trotz Protesten seiten Japans, Australiens, Kanada und den USA,startete die ballistische Mittelstreckenrakete vom Raumfahrtbahnhof Xichang im Südwesten von China.

Die USA fürchten aufgrund ihrer hochentwickelten Satellitentechnologie schon seit längerer Zeit die Entwicklung von Anti-Satelliten-Waffen durch China. Nach Berechnungen von Analystenumkreiste der chinesische Wettersatellit die Erde in etwa derselben Höhe wie die amerikanischen Spionagesatelliten. Der Test stelle dadurch eine indirekte Bedrohung des amerikanischenVerteidigungssystems dar.

Die Volksbefreiungsarmee führt das Kommando über Chinas Raumfahrtprogramm und versteht unter moderner Kriegsführung die Unterbrechung gegnerischer Kommunikationskanäle undLenksysteme. Es ist ebenfalls bekannt, dass das Land längst an Laserwaffen arbeitet und bereits im letzten Sommer einen amerikanischen Satelliten geblendet und ausgeschaltet hat. Der Test gebeder Militarisierung des Weltraumes eine ganz neue Dimension.

Die USA sehen sich selbst als „attraktiven Kandidaten für ein Pearl Harbor im Weltall“. So formulierte es die US-Regierung in Anlehnung an den Überfall der Japaner im Jahr 1941.

Robert Joseph, Staatssekretär für Rüstungskontrolle der USA, warf bereits vor vier Wochen einer Reihe von Staaten vor, „die Fähigkeit anzustreben, amerikanische Raumfahrtsystemenzu begegnen, anzugreifen und zu vernichten“. Er warnte davor, dass die USA sich das Recht vorbehalten, sich gegen feindliche Angriffe und Störungen ihres Eigentums im Weltall zuverteidigen.

Trotz der negativen Reaktionen von internationaler Seite verfolge Peking mit dem Test, als auch mit dem Raumfahrtprogramm, politische Motive. Die Eskalation lässt nun jedoch an derAufrichtigkeit Chinas zweifeln, welche zusammen mit Russland einen Vertrag zum Verbot von Weltraumwaffen anstreben.

US-Präsident George W. Bush argumentierte, dass es kein Wettrüsten im All gebe und der 1967 abgeschlossene Vertrag, welcher nur eine friedliche Nutzung des Weltraums erlaubt, ausreichendsei.

Quelle: Handelsblatt Online

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