Der RauteMusik Wochenrückblick 01/07

Neues Jahr, neue Informationen. Der im letzten Jahr bereits etliche Maleerschienene Wochenrückblick wird euch in diesem Jahr nun wöchentlich über das aktuelle Geschehen in Deutschland, Europa und der Welt informieren. Es ist Sonntag, der 07.01.2007 und dieerste Woche des neuen Jahres ist bereits vorbei: Hier das Wichtigste der ersten sieben Tage des neuen Jahres.

Die Silvesternacht forderte weltweit wieder mehrere Tote und etliche verletzteMenschen durch selbstgebaute Rohrbomben und falschen Umgang mit dem Silvesterfeuerwerk. In Hamburg starb ein Mann bei der Explosion einer selbst gebastelten Rohrbombe, zwei weitere Menschen wurdendabei zum Teil schwer verletzt.

In Offenbach schoss ein Unbekannter vor einer Gaststätte mit einer großkalibrigen Waffe in eine Menschenmenge. Er verletzte dabei drei Menschen. In Frankreich brannten in derSilvesternacht wieder Autos. Im Oberelsass seien nach Feuerwehrangaben etwa 50 Autos in Brand gesetzt worden. In ganz Frankreich brannten etwa 300 Autos. Trotzdem blieben weitere erwarteteAusschreitungen aus. In den französischen Problemvierteln zünden Jugendliche in der Silvesternacht regelmäßig Autos an.

In den USA wurde einem Deutschen die Einreise verwehrt und er selbst zwei Tage ohneNennung eines Grundes ins Gefängnis gesteckt. Der in Syrien geborene Majed Shehadeh war am 28. Dezember von Frankfurt nach Las Vegas geflogen, um mit seiner Tochter ihre bestandeneAnwaltsprüfung und das neue Jahr zu feiern.

Am Flughafen wurde er dann festgehalten und zwölf Stunden lang verhört. Den Grund vermutet er in zwei Visa Stempeln aus Syrien und dem Libanon, die der Grenzbeamte als gefälschtbezeichnete. Majed Shehadeh ist verbittert über die Behandlung der Amerikaner. Seit Jahren ist er ein regelmäßiger Gast in den USA, hat dort seit den späten siebziger Jahren einHaus und ist sogar mit einer Amerikanerin verheiratet. In dem Knast, in dem er zwei Tage saß, hätten ihm die Beamten dann auch noch seine Herzmittel vorenthalten, die er gegenBluthochdruck nehmen müsse. Shehadeh war gottfroh, als er nach zwei Tagen zurückgeschickt wurde. Schlimm an der Sache ist, dass es kein Einzelfall zu sein scheint. Das Auswärtige Amtberichtete von einer ganzen Anzahl solcher Fälle. Ins Detail geht man aber nicht.

In Australien hat eine Bank einer Katze, ja einer Katze, eine Kreditkarteausgestellt. Die Besitzerin wollte das Sicherheitssystem der Bank überprüfen, nachdem diese ihre Kunden überprüfe. Die Karte, die mit einem Überziehungskredit von 2.500 Euroausgestattet war, wurde der Katze unverzüglich zugestellt.

Der Bank ist die Angelegenheit mehr als peinlich. „Es tut uns leid, das hätte nie passieren dürfen“, sagte ein Sprecher des Geldinstituts. Die Karte wurde inzwischenwieder gesperrt.

Im sächsischen Schneeberg hat eine Mutter ihre achtjährige Tochter vergiftet. Gegen die 38- Jährige ist wegen Todschlages Haftbefehl erlassen worden. Offenbar wollte die Mutter nichtmehr leben und flößte ihrer Tochter und sich selbst ein Medikamentencocktail ein. Die Frau konnte gerettet werden, wohingegen für die Tochter jede Hilfe zu spät kam. Die Polizeifand in der Wohnung einen Abschiedsbrief. Ein Polizeisprecher sagte, dass das Motiv im privaten Bereich liege, es aber keinerlei Hinweise auf ein solches Geschehen gegeben habe. Die Mutter verweigertbisher jegliche Aussage.

In Texas hat sich ein zehnjähriger Schüler, vermutlich aus Versehen, erhängt. Wie die Polizei mitteilte, habe der Junge Fernsehberichte über die Hinrichtung Saddam Husseinsgesehen und wollte scheinbar die Hinrichtung „nachspielen“. Dabei habe er sich dann erdrosselt. Ein krimineller Hintergrund kann nach Angaben der Polizei ausgeschlossen werden. Es sei ein tragischerUnfall gewesen.

Es blieb nicht viel Zeit, als sich der Zug näherte. Kurz entschlossen sprangder 50-jährige New Yorker Wesley Autrey auf die Gleise und rettete damit dem 20-jährigen Cameron Hollopeter das Leben. Dieser hatte einen Anfall erlitten und war auf die Schienengestürzt, wo er bewegungsunfähig lag.

Autrey sprang beherzt auf die Schienen und drückte sie beide in das Gleisbett, so dass der einfahrende Zug sie nicht erfasste. Beide blieben unverletzt. Autrey ist inzwischen zum Helden Amerikasgeworden. Er selber spielt die Tat herunter. „Wenn du jemanden in Not siehst, hilfst du doch“, sagte er bei einer Pressekonferenz anlässlich der Ehrung durch denNew-Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, der ihm die Bronzemedaille der Stadt überreichte: „Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“

Wegen der ausufernden Gewallt in Rio de Janeiro hat der Präsident nun denEinsatz des Militärs gegen die Drogenmafia genehmigt. Des Weiteren soll eine spezielle Eliteeinheit zur Drogenbekämpfung eingerichtet werden.

Seit dem 28. Dezember vergangenen Jahres sind mindestens 24 Menschen der Drogenmafia bei Anschlägen zum Opfer gefallen. Auch in Mexiko hat die Regierung einem Militäreinsatz gegen dieDrogenmafia zugestimmt. Sie entsandte bis zu 3.300 Soldaten und Bundespolizisten in die Grenzstadt Tijuana, eine Hochburg des Drogenschmuggels. Die erste Aufgabe der Soldaten bestand offenbar darin,einen Großteil der rund 2.000 Polizisten der Region zu entwaffnen. Grund dafür ist der Verdacht, dass etliche Polizisten aktiv in den Drogenhandel verwickelt sind.

Peinlich: Die SPD in Wiesbaden schaffte es doch tatsächlich, die fristgerechteAnmeldung ihres Kandidaten für die Wahl zum Bürgermeister zu verpassen. Somit wird die Wahl ohne einen SPD Kandidaten stattfinden. Die SPD Spitze nahm die Panne mit Zähneknirschen hin:„Shit Happens“ – Peinlich ist auch, dass offenbar sogar schon die Wahlplakate gedruckt worden waren.

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Am Neujahrstag verschwand eine Maschine der indonesischen Billigfluggesellschaft AdamAir spurlos. Die Rettungskräfte fingen ein Notsignal der Maschine auf, nachdem die Flugsicherung den Kontakt zur Maschine verloren hatte. Bis heute ist die Maschine noch nicht gefundenworden.

Zwischenzeitliche Informationen, dass die Maschine in der abgelegenen Gebirgsregion auf der Insel Sulawesi abgestürzt sei, erwiesen sich als Fehlinformationen. Die Regierung hat inzwischen ihreSuche weiter ausgedehnt. Es wird davon ausgegangen, dass die Maschine ins Meer gestürzt sei. Das hätten die Auswertungen von Radardaten und Satellitenbildern ergeben. Das anhaltendeschlechte Wetter erschwert die Suche nach dem Wrack der Maschine. Das Flugzeug wird nun seit sechs Tagen gesucht und bisher haben die zuständigen Behörden keinerlei Ahnung wo sich das Wrackbefindet, geschweige denn, was die Ursache für das Verschwinden von Flug KI-574 gewesen sein könnte.

Die Angehörigen der 102 Insassen sind zu Recht sauer. Fehlinformationen undoffenbar unfähige Behörden lassen sie im Regen stehen. Wie kann passieren, dass ein Flugzeug, wohlgemerkt eine Boing 737-400, einfach so verschwindet und man keine Ahnung hat, was passiertist. Nach vorliegenden Informationen ist noch nicht einmal sicher, ob das Flugzeug überhaupt abgestürzt ist.

Nach Ansicht des Luftfahrtexperten Volker Thomalla deutet trotzdem vieles auf einen Absturz hin: „Das ist wahrscheinlicher als eine Entführung oder alle anderenSzenarien.“ Hoffen wir, dass sich die Sache bald aufklärt und das Flugzeug gefunden wird, alleine schon deswegen, damit die Angehörigen endlich Gewissheit haben, was passiertist.

Quelle: Spiegel Online

Das war sie, die erste Woche des Jahres 2007. Die RauteMusik Redaktion wünscht euch eine schöne Woche.

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