Erneute Diskussion über die Todesstrafe

Nachdem in der vergangenen Nacht die Hinrichtung von Angel Diaz in einem Desaster endete, stehtdie Todesstrafe in den USA erneut zur Debatte.

Jeb Bush, der Bruder des amerikanischen Präsidenten George W. Bush, ordnete zumindest die Einstellung der Todesstrafe für die nächsten Monate an, da er eine mögliche Verletzung der Verfassung sehe.

Der vor 17 Jahren verurteilte Angel Diaz sollte in der letzten Nacht ursprünglich mit der Giftspritze getötet werden. Die Spritze durchdrang jedoch die Venen des 55-Jährigen undgelangten so in die Muskeln des Mörders, der seit 1979 im Gefängnis saß. Als Folge des Fehlers litt er 34 Minuten unter Schmerzen und verlor dann das Bewusstsein. Erst die zweiteSpritze tötete den Verurteilten.

Jonathan Groner, Medizinprofessor an der Universität des Staates Ohio, ist der Überzeugung, dass der Todeskandidat grauenvolle Schmerzen erlitten haben müsse – so als würden ihmdie Arme mit Feuer verbrannt.

Die Giftspritze wurde in Florida erst im Jahr 2000 eingeführt, da sie als wesentlich humaner als die bis dahin übliche, Exekution durch den elektrischen Stuhl, galt. Kritiker sind jedochder Meinung, dass auch die Giftspritze große Schmerzen bereite.

Der Fall wird jetzt von einer Untersuchungskommission geprüft werden. Die Frage, ob die Todesstrafe grundsätzlich richtig ist, muss sich allerdings jeder selbststellen.

Quelle: Spiegel Online

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