Rund 12.000 Menschen haben friedlich gegen den Besuch von US-Präsident George W. Bush in Mainz demonstriert und ihm Kriegstreiberei vorgeworfen. Greenpeace-Aktivisten entrollten auf dem Dach desMainzer Hauptbahnhofs ein Transparent mit der Aufschrift „No more wars, Mr. Bush“.
Sie wurden von etwa zehn Bundesgrenzschutzbeamten weggezogen. Zuvor war es Greenpeace-Aktivisten gelungen, in Höhe der Theodor-Heuss-Rheinbrücke ein Schlauchboot in den Rhein zu lassen unddamit in die Sicherheitszone nahe des Kurfürstlichen Schlosses zu fahren. Dort hatten sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Bush zu Gesprächen getroffen. Auch die Polizeibestätigte die Teilnehmerzahl von 12.000. Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei absolut friedlich. Die Demonstranten zogen am Nachmittag in einem langen Zug durch Teile der Innenstadt.Zu der Großdemonstration hatten Friedensinitiativen, Umweltgruppen, Globalisierungskritiker sowie sozialistische und kommunistische Parteien und Organisationen aufgerufen. „Not Welcome, Mr.Bush!“ Demo-Start Mit dem Slogan „Not Welcome, Mr. Bush!“ protestierten mehrere Organisationen – unter anderem die Anti-Globalisierungsbewegung attac – gegen die Kriegspolitik der USA im Irak und dieneuen Drohungen gegen den Iran. Aber auch die Bundesregierung war im Visier der Bush-Gegner. Ihr warfen die Aktivisten vor, sie spreche sich nicht deutlich genug gegen die amerikanische Machtpolitikaus. „Herr Bush, Sie sind in Deutschland nicht willkommen“, sagte der Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft(DFG), Jürgen Grässlin, auf der Kundgebung in der Mainzer Innenstadt. Bushsei verantwortlich für den völkerrechtswidrigen Krieg gegen Irak sowie Kriegsdrohungen gegen Iran und andere Staaten der so genannten Achse des Bösen. Die Gegner der US-Politik hieltenunter anderem Plakate mit den Parolen „Kein Krieg für falsche Freiheit“ und „Master of War go home“ („Herr der Kriege, geh nach Hause“) in die Höhe. Rund 10.000 Beamte im Einsatz Polizei(Quelle: SWR) Mehrere Redner kritisierten auf der Kundgebung auch die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen, die das öffentliche Leben im Rhein-Main-Gebiet teilweise lahm legten. Peter Gingold,Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), erinnerte daran, dass US-Präsident John F. Kennedy Anfang der 60er Jahre in Frankfurt am Main und Wiesbaden von derBevölkerung jubelnd empfangen wurde. Bush dagegen werde durch menschenleere Straßen einer Region gefahren, die sich im Ausnahmezustand befinde. Die Polizei begleitete die Demonstration mitstarken Kräften. In Seitenstraßen standen zahllose Mannschaftswagen, gepanzerte Räumfahrzeuge sowie Wasserwerfer bereit. Insgesamt waren im Rhein-Main-Gebiet rund 10.000 Beamte imEinsatz. Quelle und Text von : www.SWR.de