Was für ein Spiel! Es war damit zu rechnen, dass Uruguay hart kämpfen und gut spielen würde, aber gegen die Löw-Jungs reichte es dann doch nicht. In den letzten Minuten setzte Khedira den Schlusspunkt mit dem 3:2. Thomas Müller schoss das erste Tor, Jansen brachte nach dem 2:1 durch Uruguay dann den Ausgleich.
Bundestrainer Jogi Löw überraschte mit einer ganz anderen Aufstellung. Eigentlich war Wiese als Torwart vorgesehen, der aber, wie auch andere Spieler, krank war. Somit hatte Bayern-Schlussmann Butt die Gelegenheit zu seinem ersten WM-Einsatz. Aogo, Jansen und Müller rückten nach der abgelaufenen Gelbsperre nach, auch Cacau durfte wieder mit ins Rennen. Die Kapitänsrolle übernahm Bastian Schweinsteiger – er ersetzte den an Grippe erkrankten Lahm. Trainer Oscar Tabarez (Uruguay) brachte nach der 2:3-Niederlage gegen Holland ebenfalls drei neue Spieler aufs Feld. Kapitän Lugano konnte nach seinen Kniebeschwerden wieder spielen – ebenso Fucile (Gelb) und Suarez (Rot), deren Sperren abgelaufen waren. Dafür nahmen Gargano, Victorino und Pereira auf der Bank Platz.
Trotz überraschend vieler Veränderungen gingen alle sehr beherzt ins Spiel. Schon nach wenigen Minuten schaffte Müller wieder einen kleinen Rekord: Bereits nach drei Minuten landete er einen Treffer, der aber nicht gezählt wurde, da der Torschütze zuvor im Abseits gestanden hatte. Daraufhin gab es zwei Freistöße für Uruguay, die durch Forlan geschossen, jedoch durch unsere Elf vereitelt wurden. In der zehnten Minute war es dann reines Glück für die gegnerische Mannschaft, dass der Kopfball von Friedrich nach einer Ecke am Querbalken landete.
Kampfsinn zeigten die Südamerikaner durch das Spiel der beiden Torjäger Forlan und Suarez, die jedoch sehr gut von Mertesacker und Friedrich gedeckt wurden. Es war einfach nicht möglich, sich hier richtig in Szene zu setzen. Mutiger als im letzten Spiel ging es für die National-Elf weiter und nach 20 Minuten gab es auch die Belohnung dafür. Schweinsteiger war in Ballbesitz, schoss mit einem Abstand von etwa 30 Metern aufs Tor, aber Torwart Muslera hielt. Wieder hatte Müller seine Chance, die er auch ergriff: Mutig übernahm er den an Muslera abgeprallten Ball, rannte nach vorne und erzielte so sein fünftes Turniertor.
Ausgleich für Uruguay im strömender Regen
Eine Entfaltung für die gut spielenden Uruguayaner war kaum möglich, die Deutschen hatten das Spiel gut im Griff, aber in der 28. Minute schaffte Uruguay dann endlich den überraschenden Ausgleich. Perez nahm Schweinsteiger, nach einem Fehler, den Ball ab, die mittlerweile aufgerückte Abwehr der deutschen Elf wurde durch einen Pass auf Suarez ausgehebelt und Cavani brachte das ausgleichende 1:1!
Schon in der ersten Halbzeit fielen erste Regentropfen, die das Spiel schwieriger gestalteten. Nichts desto trotz versuchte das deutsche Team ständig durch Özil an der Spitze zu bleiben, leider aber meist ohne Erfolg. Die Südamerikaner zeigten sich in harter Defensive, daher fehlte den Deutschen der finale Pass und auch die Zweikämpfe waren erfolglos. Auf diesem Weg gab es für die DFB-Elf keine Chancen. Glück hatten sie dann, als Cavani unmittelbar nach einem Konter zu unrecht zurück gepfiffen wurde (39. Minute). Wenig später, in der 43. Minute, setzte Suarez bei seinem Gegenstoß den Ball frei, den Butt dann hielt.
Zunächst keine Veränderungen in der zweiten Halbzeit
Mit einem unveränderten Stand ging es dann in die zweite Hälfte, selbst am Spiel der Mannschaften änderte sich kaum etwas. Gegen die resoluten Uruguayaner hatten die Deutschen kaum Chancen, obwohl sie spielerisch überlegen waren. Die Doppelchance von Cavani und Suarez konnte Butt in der ersten Halbzeit vereiteln, in der 51. Minute allerdings war er bei Forlans Volley-Aufsetzer – nach einer guten Kombination – machtlos. Bereits fünf Minuten später kam hier Jansens Antwort: Dank eines Fehlers von Muslera, der gegen die weite Flanke von Boateng keine Chance hatte, nickte Jansen den Ball ins Tor und brachte das 2:2.
Das Tempo war auf beiden Seiten sehr hoch und es blieb beim offenen Schlagabtausch. Den Konter, den Özil hätte landen können, verdribbelte er in der 58. Minute und Cacau zielte in der 71. Minute etwas zu hoch. Der mittlerweile eingesetzte Kießling hatte ebenso keine Möglichkeit gegen den gut reagierenden Muslera. Butt musste auf der anderen Seite in der 65. Minute ebenfalls sein ganzen Können aufbringen, als Suarez und Forlans versuchten, aus dem spitzen Winkel einzunetzen.
Der Sieg
Dann plötzlich, in der 83. Minute, erzitterte das Netz des uruguayanischen Tores – nach einer Ecke brachte Uruguay den Ball nicht aus der Gefahrenzone. In dem dabei entstandenem Gedrängel setzte Khedira zu einer Kopfball-Bogenlampe an und landete das 3:2 für Deutschland. In der Nachspielzeit gab es dann noch eine Chance zum Ausgleich durch Forlan, dessen Freistoß aber an der Latte landete. Ein verdienter Sieg und somit dritter Platz bei der WM für die Deutschen.
Quelle: Kicker.de
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