Eine Geiselnahme im US-Bundesstaat Colorado sorgte für Aufregung. DerGeiselnehmer, ein 30- bis 50-jähriger Mann, erschoss eine zehnjährige Schülerin und dann sich selbst. Das Motiv für die Tat ist für die Polizei bislang noch unklar.
Zunächst nahm der Geiselnehmer sechs Personen als Geiseln und verschanzte sich in dem Schulgebäude des örtlichen Gymnasiums in Bailey. Vier Geiseln wurden zwischenzeitlich von ihmfreigelassen, zwei Mädchen befanden sich aber noch in seiner Gewalt. Bei dem Versuch der Polizei, das Gebäude zu stürmen, schoß der Täter eine der beiden Mädchennieder. Sie erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen und konnte nicht mehr gerettet werden. Wie Sheriff Fred Wegener berichtete, soll der Geiselnehmer zuvor einige Mädchen sexuellangegriffen haben. In welcher Form wollte er aber nicht sagen. „Er hat unsere Kinder traumatisiert und angegriffen. Ich kann nur sagen, dass es sexueller Art und Weisewar.“
Nachdem der 30- bis 50-jährige Mann die Verhandlungen mit den Behörden abbrach, entschloss sich die Polizei dazu, das Gebäude zu stürmen. Dabei wurden Sprengkörpereingesetzt. Wie der zuständige Sheriff weiter berichtete, soll er die Mädchen ständig bedroht haben.
Er soll seine Geiseln alle an der Tafel aufgereiht haben, dass berichtete zumindest der Vater eines 16-jährigen Schülers, Cassidy Grigg. Zuerst betrat er das Klassenzimmer und schoßin die Luft. Danach forderte er einige Schüler der Klasse auf zu gehen – nur die Mädchen sollten bleiben und diese stellte er der Reihe nach vor der Tafel auf. Der 16-jährigeSchüler wollte bei seinen Mitschülerinnen bleiben: „Der Kerl riss ihn herum, hielt ihm die Waffe ins Gesicht und sagte: ‚Es wäre in deinem besten Interesse zugehen“, sagte der Vater des Schülers weiter.
Von dem Mann selbst weiß man nicht viel. Schüler der „Canyon High School“ beschrieben ihn als bärtigen Mann, der einen tranfarbenen Rucksack trug und eindunkelblaues Kapuzenshirt angezogen hatte. Die Schule wird von 460 Schülern besucht und wurde direkt nach der Geiselnahme für den restlichen Donnerstag geschlossen. Der Überfall wecktebei einigen Amerikanern alte Gedanken eines noch verheerenderen Überfalls im Jahr 1999 an einer High School, die nur wenige Kilometer von Bailey entfernt liegt. Dort erschossen zwei Schülererst dreizehn ihrer Mitschüler, bevor sie ihrem Leben selbst ein Ende setzten. Zurückgelassen haben die beiden jungen Täter damals ein Blutbad, welches man in den USA an einer Schulenoch nie erlebt hatte.