Lehmanns Spickzettelgeheimnis gelüftet

Berlin, 30. Juni 2006 – Deutschland spielt im Viertelfinale gegen Argentinien. DasSpiel endet regulär mit einem 1:1, in der K.O. – Runde reicht das nicht. Nachspielzeit ohne Tore, also Elfmeterschiessen.

Lehmann avanciert sich durch einen Zettel zum Held des Tages – in dem filmischen WM-Tagebuch „Deutschland 2006 – Ein Sommermärchen“ wurde dieses Geheimnis nungelüftet. Spekulationen gingen über einen reinen Täuschungsversuch für die Argentinier über die Schussvorlieben dieser. Letzteres hat sich nun bestätigt.

„Es war einer, wie wir ihn im Hotel auf dem Zimmer liegen hatten, um beim Telefonieren eine kurze Notiz aufzuschreiben“, sagte Lehmann in die Kamera. Und das stand auf demZettel:

1. Riquelme links hoch
2. Crespo langer Anlauf/rechts, kurzer Anlauf/links
3. Heinze 6 links flach
4. Ayala 2 lange warten, langer Anl. rechts
5. Messi links
6. Aimar 16 lange warten links
7. Rodríguez 18 links.

Verwirrungen gab es trotzdem. Die ersten beiden Namen wurden durchgestrichen, da sie ausgewechselt waren. Messi wurde zudem gar nicht eingesetzt. „Gabriel Heinze mit der Rückennummer 6 und Pablo Aimar mit der 16 traten nicht zum Elfmeterschießen an, und als Lehmann vor dem ersten Elfmeter auf den Zettel schaute, fand er den Schützen nicht. Zu Julio Cruz gab es dort keine Information. Der Stürmer von Inter Mailand verwandelte, obwohl Lehmann in die richtige Ecke sprang“, so Sönke Worthmann. Bei Ayla allerdings waren die Informationen korrekt – hier hielt Jens Lehmann den Torversuch. Bei Rodrígez stimmten die Daten ebenfalls – aber der Schütze schoss zu scharf, der Ball ging ins Netz.

Beim 5:3 wurde es noch einmal spannend. Von dem Schützen Estéban Cambiasso fehlten jegliche Informationen. „Köpke hatte mit Bleistift geschrieben, der Zettel war zerknittert und die Schrift kaum zu lesen.“ Doch Glück für die Deutsche Elf – Lehmann hält auch diesen Ball und Deutschland war wieder im Jubel versunken.

Quelle: Spiegel Online

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