US-Soldaten erneut unter Folterverdacht

Zehn US-Soldaten einer Spezialeinheit in Afghanistan sollen einem Zeitungsberichtder „Los Angles Times“ zufolge zwei einheimische Gefangene in Afghanistan bei Verhören misshandelt und anschließend getötet haben.

Damit steht die US-Armee wieder in der dunklen Ecke der Folter-Skandale, die nicht nur die Armee selbst, sondern auch die US-Regierung in den letzten Jahren begleitet haben. Wie es in demZeitungsbericht weiter heißt, soll ein Landwirt nach einem Verhör auf der abgelegenen Basis erschossen worden sein.

Darüber hinaus soll ein 18-jähriger Rekrut der afghanischen Armee an den Folgen eines Verhörs verstorben sein. Anschließend hat sich die Einheit versammelt um über dieVersion des Tathergangs abzustimmen. Dies berichtet ein Soldat, der damals bei der Abstimmung dabei gewesen sein will. „Keiner will jemanden in Schwierigkeiten bringen. Man lehntsich zurück und hofft, dass es vorbeigeht“, so wird der Soldat zitiert, der sein Schweigen brach.

Die betroffene Einheit gehörte zur Nationalgarde des US-Bundesstaates Alabamaund beendete seinen Einsatz im Frühjahr 2003. Nach Angaben der „Los Angeles Times“ wird zwar schon seit zwei Jahren gegen die zehn Soldaten ermittelt, allerdings sei nochkeine Anklage erhoben worden.

Wie die Zeitung weiter recherchierte, soll die Misshandlung von Gefangenen in Afghanistan noch weiter verbreitet sein, als es bisher vermutet wurde. In Zusammenarbeit mit einer nicht-staatlichenOrganisation untersucht die „Los Angeles Times“ Folter-, Tötungs- und Misshandlungsfälle.

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