Atomstreit: China rät von Sanktionen ab

Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin hat derMinisterpräsident Chinas, Wen Jiabao, noch einmal eingehend von Sanktionen gegen den Iran im Atomstreit abgeraten. Er forderte eine friedliche Lösung des Konflikts.

China hat seine Stellung gegenüber dem Iran-Konflikt noch einmal bekräftigt. Wen Jiabao, der Ministerpräsident Chinas, fordert eine friedliche Lösung im Atomstreit mit Teheran.Nach dem Treffen mit Angela Merkel in Berlin sagte er außerdem, dass Sanktionen nicht zu dem gewünschten Ziel der Vereinten Nationen führen, sondern eher Gegenteiliges hervorrufenkönnten. Angela Merkel nahm auch bei dem Zusammentreffen in Berlin kein Blatt vor den Mund. Sie machte noch einmal auf die Bedeutung der Menschenrechte aufmerksam und forderte für dieOlympiade in China absolute Pressefreiheit.

Der chinesische Regierungschef unterstrich bei seinem Statement unter anderemnoch, dass sein Land gegen die Verbreitung von Atomwaffen ist. „Wir sehen es auch nicht gerne, dass die Stabilität und der Frieden im Nahen Osten und darüber hinaus in derWelt gestört wird“, so Wen. Er forderte außerdem die iranische Regierung zum Nachdenken auf. Teheran müsse großen Wert auf die Besorgnis der Weltgemeinschaft legen undgeeignete Maßnahmen treffen. Es gehe schließlich auch darum, die Verhandlungen so bald wie möglich fortzusetzen.

Bei dem Treffen zwischen der Bundeskanzlerin und dem chinesischenRegierungschef in Berlin ging es nicht nur ausschließlich um den Atomstreit mit dem Iran. Merkel betonte außerdem, dass die Menschenrechte unveräußerlich seien und bezog sichdabei auf den jüngsten Beschluss der chinesischen Regierung, welcher die Pressefreiheit in China noch einmal stark eingeschränkt hat. Demnach soll die Vertriebskontrolle vonAuslandsnachrichten ausschließlich dem staatlichen Nachrichtendienst Xinhua obliegen. Die Bundeskanzlerin nahm dabei Bezug auf die Olympischen Spiele im Jahr 2008 in Peking. Gerade bei einemGroßereignis wie diesem sei eine freie Presse ein enorm wichtiger Punkt.

Quelle: Stern Online

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