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BVB muss noch Millionen in Stadion stecken Die eklatante Finanzkrise beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund lässt auch das Organisations-Komitee für die Weltmeisterschaft 2006hellhörig werden. Denn bis zur WM muss der BVB noch 4,1 Millionen Euro in das Westfalenstadion investieren. Das belastet das vom Klub am Donnerstag vorgestellte Sanierungskonzeptzusätzlich. „Der WM-Standort hängt an der Finanzierung dieser Summe“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Michael Meier. OK sieht Standort nicht gefährdet Der Zufall wollte es,dass sich zur gleichen Zeit, als der BVB der Öffentlichkeit seine „existenzbedrohende Finanzlage“ erläuterte, das WM-OK mit Vizepräsident Wolfgang Niersbach zur Lagebesprechung inDortmund aufhielt. „Ich sehe den Standort nicht gefährdet. Das Stadion steht, die Aufträge sind definiert, die Ausschreibungen laufen“, berichtete Niersbach. Bis zur WM müssen unteranderem ein Teil der älteren Sitzschalen ausgetauscht und die Umkleideräume umgebaut werden – abgesehen von den Kosten für die elektronischen Zugangskontrollen. Insgesamt sechsWM-Partien, darunter ein Halbfinale, sollen in der 69.000 Zuschauer fassenden Arena stattfinden. Die Borussen führen derzeit Gespräche zur Finanzierung der Summe. Denn von Stadt und Landkann der BVB dabei nur indirekte Hilfe erwarten. Man werde keine Finanzmittel zur Verfügung stellen, habe der Geschäftsführung von Borussia aber umfangreiche Unterstützung bei denVerhandlungen zur Rettung zugesagt. „Wir werden uns moderierend und beratend einbringen“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Harald Schartau in den „Ruhr Nachrichten“. Die Stadt kann nicht helfen Auchfür die Stadt Dortmund sei aufgrund der rechtlichen Restriktionen durch das Haushaltssicherungsgesetz eine direkte finanzielle Hilfe in Form von Geld oder einer kommunalen Bürgschaftausgeschlossen, so Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer. Selbstverständlich werde man in allen anderen Belangen helfen. „Dies kann auch in einer Mittlerfunktion zwischen dem BVB und derWirtschaft oder den überkommunalen politischen Kräften bestehen.“ Spekuliert wird derzeit auch über einen eventuellen Kredit der Sparkasse. Mit jenen vier Millionen für dieWM-Umbauarbeiten müsste die Borussia allerdings in Vorlage treten, so schmerzlich wie das für den mit insgesamt 98 Millionen Euro Schulden belasteten Klub in der derzeitigen Situation seinmag. Denn der Stadionbetreiber kassiert bei der WM 15 Prozent der Einnahmen aus den Eintrittskarten. „Unter dem Strich wird das wahrscheinlich eine Nullnummer“, sagt Niersbach. Ein Horror-Szenario umeine eventuelle Insolvenz des Traditionsklubs will man sich bei den WM-Organisatoren nicht ausmalen. Niersbach: „Wir haben Dortmund weiterhin fest auf der Rechnung.“

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