Volkszählung ’10/11 – protestgefährdet?

Vor 19 Jahren führte die letzte Volkszählung zu signifikantenProtesten. Die EU-weite Erhebung, für 2010/11 angesetzt, könnte nun auf Grund einer praxiserprobten und „registergestützten“ Vorgehensweise problemlos durchgeführt werden. Damalsklingelten hundertausende Zähler an Deutschlands Türen.

Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, der oberste Zahlenverarbeiter der Republik, Johann Hahlen drängt schon eine Weile auf eine neue Volkszählung. Seit der letzten Zählungim Westen im Jahre 1987 und einer Erhebung in der DDR 1983 sei eine gravierende Veränderung absehbar. Als Grundlage für staatlich wichtige Entscheidungen würden die unscharfen Datennicht mehr dienen können, so Hahlen weiter. Doch wieviele Menschen leben denn in der Bundesrepublik Deutschland?

Der fortgeschriebenen Statistik zufolge sollen es am 31. Dezember vergangenen Jahres knapp 84,44 Millionen gewesen sein. Experten des Statischen Bundesamtes vermuten hingegen, dass es 1,3 Millionenweniger sind. Wie schon die Zählung 1987 zeigte, lebten im Westen des Landes eine Millionen Menschen weniger als vorerst angenommen. Ein recht einfacher Grund: Viele zogen weg, ohne sichabzumelden. Hinzu kam eine erhebliche Ost-West-Wanderung nach der Wiedervereinigung, die nur unzulänglich von der Statistik erfasst wurde.

Für die bevorstehende Erhebung 2010/11 versicherte die Regierung,dass alle Daten anonym blieben. Bei der Volkszählung gelte das Prinzip der Einbahnstraße. Die Statistik bekommt Daten aus der Verwaltung, aber die Verwaltung erhält keine von derStatistik. Ergo: Falls die Zählung ergibt, dass jemand nicht gemeldet ist, dann erfährt die betroffene Gemeinde davon nichts.

Quelle: N24 Online

Kommentieren