Gefangenenaustausch wird in Betracht gezogen

Seit fast zwei Tagen hält die durch denUN-Sicherheitsrat verabschiedete Waffenruhe im Libanon an. Seitdem machen sich israelische Offiziere ernsthafte Gedanken darüber, einen Gefangenentausch zwischen der Hisbollah auszuhandeln.

Dafür kämen dreizehn Häftlinge der Hisbollah in Frage, die zur Zeit in israelischen Gefängnissen sitzen. So jedenfalls die offiziellen Gedankengänge ranghoher Offiziere. Weiterhin könnte man durch einen Gefangenenaustausch erreichen, dass die beiden entführten israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev wieder ins eigene Land zurückkehren können.

Die israelische Regierung hat jedoch einen Gefangenenaustausch bisher strikt abgelehnt, weil man mit Terroristen nicht verhandeln wolle. Der Krieg im Libanon dauerte nun 34 Tage an, herbeigeführt durch die Entführung der beiden Soldaten. In dieser Zeit sind rund 950 Menschen den Bomben und Gewehrschüssen zum Opfer gefallen. Unter den Toten befanden sich zahlreiche Zivilisten, aber auch 100 israelische Soldaten, die im Kampf ihr Leben lassen mussten.

Von einer völligen Waffenruhe kann im Libanon allerdings noch nicht die Rede sein. Die Lage ist weiterhin sehr instabil. Während die israelischen Soldaten beinahe sang- und klanglos aus den Kriegsgebieten abziehen, schossen die Hisbollah aus dem Süden Libanons in der Nacht zum Dienstag weitere Raketen ab. Wie die israelischen Streitkräfte angaben, explodierten rund zehn Katjuschas-Raketen. Da die Raketen glücklicherweise nicht auf israelischem Gebiet einschlugen, haben die Soldaten nicht auf die Provokation der Hisbollah reagiert.

Medienberichten zufolge möchten sich jetzt auch die Palästinenser um eine Entspannung im Nahen Osten bemühen. Nach Angaben des Beraters von Mahmud Abbas sei der palästinensische Präsident bereits in den Gazastreifen gereist, um mit der Hamas und anderen radikalen Gruppierungen zu verhandeln. Bei diesen Gesprächen möchte er unter anderem die Freilassung des Ende Juni entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit erreichen. Die Entführung des jungen Soldaten war unter anderem der Auslöser für die israelische Offensive im Gazastreifen.

Quelle: N24 Online

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