Weltmeister in der Vorrunde ausgeschieden

Italien weint – die schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Italien scheitert in der Vorrunde an der Slowakei mit 2:3. Eine „müde“ Mannschaft und der falsche Trainer sollen die Gründe dafür gewesen sein. Satt Hupkonzerten gab es lediglich lange Gesichter und es herrschte gespenstische Stille.

Die offensiven Slowaken attackierten die eher lethargischen Italiener, die scheinbar keinerlei Zug zum Tor verspürten, stetig. Nach dem bösen Ballverlust von Daniele De Rossi in der 25. Minute, nutzte der Slowake Juraj Kucka sofort seine Chance und passte zu Robert Vittek, der den Pass aus 16 Metern eiskalt zum 1:0 einnetzte. In der zweiten Halbzeit brachte Marcello Lippi dann zwei frische Offensivspieler – Christian Maggio und Fabio Quagliarella. Auf beiden Seiten gab es gute Torchancen, jedoch verwandelten beide Mannschaften vorerst keine. In der 73. Minute witterte Robert Vittek jedoch erneut eine Chance, nachdem Giorgio Chiellini nach einem Eckball schlief und brachte die Slowaken dadurch mit 2:0 in Führung.

Kurzes Aufbäumen der „Azzurris“

Jetzt erwachte kurzzeitig der Kampfgeist der Italiener und Antonio di Natale konnte in der 81. Minute den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen. Vier Minuten später zappelte der Ball durch Quagliarellas erneut im Netz der Slowaken, allerdings entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits. Wenig später konterte Kamil Kopunek in der 89. Minute erfolgreich zum 3:1. Quagliarellas verkürzte nur eine Minute später mit einem feinen Heber zum 2:3. So sollte auch der Spielausgang sein, nachdem Simone Pepe eine erneute Chance aus kurzer Distanz in der Nachspielzeit vergab.

Nach Spielschluss übernahm Trainer Marcello Lippi die volle Verantwortung über den Spielausgang: „Bevor ich Fragen beantworte, möchte ich eine Erklärung abgeben. Ich übernehme die volle Verantwortung. Wenn eine Mannschaft mit Angst aufläuft, so wie heute, dann hat der Trainer alles falsch gemacht. Vor allem psychologisch. Es tut mir schrecklich Leid für Italien, für die Fans, für den Verband und die Spieler. Ich habe es nicht geschafft, die Mannschaft so vorzubereiten, wie es hätte sein müssen. Ich trete als Nationaltrainer ja ab. Ich wünsche meinem Nachfolger von Herzen alles Gute.“

Harte Worte der italienischen Presse

Auch die italienische Presse ist nicht gut auf den ehemaligen Weltmeister zu sprechen- so schrieb der „Corriere della Serra“: „Lächerliches Italien, blutleer, desaströs und ohne Zukunft.“, oder „La Repubblica“: „Wenn wir uns qualifiziert hätten, wäre es ein Diebstahl gewesen. Ein Spiel schlimmer als das nächste. Die hässlichsten Azzurri aller Zeiten. Unsäglicher als das 0:1 gegen Korea 1966. Noch nie spielte Italien so schlecht, Eine Ära geht zu Ende.“
„Tuttosport“ hat ebenfalls seinen Schuldigen – Marcello Lippi: „Es ist alles Lippis Schuld, der alte und müde Spieler ohne Motivation eingesetzt hat. Für Italien ist es eine furchtbare Blamage. Italien war noch nie so katastrophal. Die erste Halbzeit war eine Schande, nur ein Wunder hätte Italien noch retten können.“

Hoffnung auf Besserung für Italien gibt es kaum: Es fehle die Förderung und die Qualität im Nachwuchs, so die Worte von Verbandschef Giancarlo Abete. Doch wo sollen die italienischen Talente Spielpraxis bekommen? In der Serie A sind Schlüsselpositionen meist mit Ausländern besetzt – stand doch beim Champions-League-Finale zwischen Inter Mailand und dem FC Bayern München kein einziger Italiener in der Startformation.

Quelle: Goal.com, T-Online.de

Bilder:
(c) Angela Parszyk, AngelaL / Pixelio.de

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