Jenson Button konnte den Großen Preis von Ungarn am Hungaroring für sichentscheiden. Der Engländer gewann das spektakuläre Rennen vor Pedro de la Rosa und Nick Heidfeld. Die beiden größten Titelaspiranten, Fernando Alonso und Michael Schumacher,kamen nicht ins Ziel – trotzdem schrumpfte der Vorsprung von Alonso um einen Punkt.
Das erste Regenrennen der Saison begann turbulent: Während Raikkönen seinen ersten Platz verteidigen konnte, wurde Felipe Massa nach hinten durchgereicht. Die Sieger des Starts hießeneindeutig Schumacher und Alonso. Von Platz 11 bzw. 15 gestartet, befanden sie sich wenige Runden nach dem Start schon in den vorderen Punkterängen. Anschließend konnte Schumacher aber nichtmehr das Tempo mitgehen, erst musste er Alonso, dann Button und schließlich auch Fisichella passieren lassen. Beim letzteren ramponierte sich der Ferraristar den Frontflügel und kam deshalbschon früher an die Box.
Giancarlo Fisichella musste nach einem Abflug in der 18. Runde sein Auto genauso abstellen, wie Nico Rosberg eine Runde später. Und auch Kimi Raikkönen, der heute seinen 100. Grand Prixfuhr, sah nicht die Zielflagge. Raikönnen und sein Teamkollege liefen in der 25. Runde auf Vitantonio Liuzzi auf. Dieser nahm in einer Kurve Gas heraus, damit Kimi ihn überholen konnte.Doch Raikkönen sah zur selben Zeit in den Rückspiegel, um de la Rosa unter Kontrolle zu behalten. Raikönnen kollidierte spektakulär mit Liuzzi, beide beendeten daraufhin dasRennen. De la Rosa kam mit viel Glück an den beiden vorbei und bekam auch keine Trümmerteile ab. Doch da diese die ganze Strecke bedeckten, musste anschließend das Safety Car in dasRennen eingreifen. Es setzte sich vor Alonso und sammelte das ganze Feld hinter sich, dadurch verlor der Weltmeister sein großes Zeitpolster, hatte aber immer noch einige Autos zwischen sich unddem Zweitplazierten.
Nach dem fliegenden Neustart konnte Alonso seine Spitzenposition behaupten und Michael Schumacher machte ihm sogar ein kleines Geschenk: Da er seine Reifen nicht rechtzeitig wieder aufBetriebstemperatur brachte, drehte er sich und verlor einige Sekunden. Allerdings konnte er nach dem Dreher normal weiterfahren.
Bei dem zweiten Boxenstopp von Alonso machte ein Mechaniker einen groben Fehler: Er drehte eine Radmutter nicht fest genug. Als Alonso mit seinen Trockenreifen wieder auf die Fahrbahn kam, rutsche erein wenig in die erste Kurve – soweit noch alles normal. Doch schon in der nächsten Kurve war Schluss für den Spanier. Kurz sah man die lose Radmutter wegfliegen und danach krachte Alonsoauf halbnasser Strecke in die Reifenstapel.
Schumacher behielt bei seinem Stopp die Reifen bei und tankte nur nach. Kurz vor dem Stopp konnte er pro Runde mehrere Sekunden schneller als die Führenden fahren. Nach dem Ausfall von Alonsowar er Dritter, nach dem Boxenstopp von Nick Heidfeld Zweiter – damit hätte er seinen Rückstand in der WM auf fünf Punkte verringern können. Doch stattdessen musste auch er dasRennen beenden, die alten Reifen hielten der hohen Belastung einfach nicht stand: Als Nick Heidfeld ihn überholte, gab es eine kleine Berührung, die einen Defekt an derVorderradaufhängung auslöste. Schumacher wurde trotzt seines Ausfalls wenige Runden vor Schluss auf Platz neun gewertet.
Am Ende siegte Jenson Button im Honda. Damit ist er auch seinen Ruf los, der Fahrer mit den meisten Punkten ohne Sieg zu sein. Auf Platz zwei kam Pedro de la Rosa und Nick Heidfeld wurdedritter.
Kubica disqualifiziert – Schumacher erhält einen Punkt
Der Pole Robert Kubica, der heute seinen ersten Grand Prix fuhr, wurde mehrere Stunden nach dem Rennen disqualifiziert. Der Grund war ein zu leichtes Auto. Sein BMW Sauber befand sich zwei Kilo unterdem vorgeschriebenen Mindestgewicht von 600 Kilogramm. BMW Sauber kündigte bereits an, nicht in Berufung zu gehen.
Damit rückt Michael Schumacher auf den achten Platz vor. Auch Felipe Massa konnte von der Disqualifikation profitieren und erhielt einen Punkt mehr. Dies ist besonders wichtig für dieKonstrukteurs-WM, durch den Doppel-Ausfall von Renault kommt Ferrari nun immer näher und könnte schon im nächsten Rennen das Team von Flavio Briatore hinter sich lassen.
Das Rennergebnis im Überblick:
Platz | Name | Nation | Team | Zeit |
1 | Jenson Button | Großbritannien | Honda Racing F1 | 1: 52: 20.941 |
2 | Pedro de la Rosa | Spanien | McLaren-Mercedes | + 30.837 |
3 | Nick Heidfeld | Deutschland | BMW-Sauber | + 43.822 |
4 | Rubens Barrichello | Brasilien | Honda Racing F1 | + 45.205 |
5 | David Coulthard | Großbritannien | Red Bull Racing | + 1 Runde |
6 | Ralf Schumacher | Deutschland | Toyota | + 1 Runde |
7 | Felipe Massa | Brasilien | Scuderia Ferrari | + 1 Runde |
8 | Michael Schumacher | Deutschland | Scuderia Ferrari | + 3 Runden |
9 | Tiago Monteiro | Portugal | Midland F1 Racing | + 3 Runden |
10 | Christijan Albers | Niederlande | Midland F1 Racing | + 3 Runden |
11 | Scott Speed | USA | Scuderia Toro Rosso | + 4 Runden |
12 | Jarno Trulli | Italien | Toyota | + 5 Runden |
13 | Takuma Sato | Japan | Super Aguri F1 | + 5 Runden |
14 | Robert Kubica | Polen | BMW-Sauber | out |
15 | Fernando Alonso | Spanien | Renault F1 | out |
16 | Vitantonio Liuzzi | Italien | Scuderia Toro Rosso | out |
17 | Kimi Raikkönen | Finnland | McLaren-Mercedes | out |
18 | Nico Rosberg | Deutschland | Williams F1 | out |
19 | Giancarlo Fisichella | Italien | Renault F1 | out |
20 | Christian Klien | Österreich | Red Bull Racing | out |
21 | Sakon Yamamoto | Japan | Super Aguri F1 | out |
22 | Mark Webber | Australien | Williams F1 | out |
Der WM-Stand sieht folgendermaßen aus:
Platz | Fahrer | Nation | Punkte |
1 | Fernando Alonso | Spanien | 100 |
2 | Michael Schumacher | Deutschland | 90 |
3 | Felipe Massa | Brasilien | 52 |
4 | Giancarlo Fisichella | Italien |
49 |
5 | Kimi Raikkönen | Finnland | 49 |
6 | Jenson Button | Großbritannien | 31 |
7 | Juan Pablo Montoya | Kolumbien | 26 |
8 | Rubens Barrichello | Brasilien | 21 |
9 | Nick Heidfeld | Deutschland | 19 |
10 | Ralf Schumacher | Deutschland | 16 |
Die Konstrukteurs-WM:
Platz | Team | Nation | Punkte |
1 | Renault F1 | Großbritannien | 149 |
2 | Scuderia Ferrari | Italien | 142 |
3 | McLaren-Mercedes | England | 85 |
4 | Honda Racing F1 | England | 52 |
5 | Toyota | Deutschland | 26 |
6 | BMW-Sauber | Schweiz | 26 |
7 | Red Bull Racing | England | 16 |
8 | Williams F1 | England | 10 |
9 | Scuderia Toro Rosso | Italien | 1 |
Das nächste Rennen findet in drei Wochen in der Türkei statt.
Quelle: N24 Online | Formel 1Online