Israelische Luftwaffe greift Kleinbus an

Die israelische Luftwaffe fliegt weiterhin massive Angriffe auf den Libanon. ImSüden des Landes sind nach Augenzeugenberichten durch den Beschuss eines Kleinbusses zwölf Menschen getötet worden. Die USA machen die Hisbollah für die Eskalation der Lageverantwortlich.

Es ist der vierte Tag in Folge an dem israelische Kampfflugzeuge Angriffe auf Straßen, Brücken und Dörfer im Libanon fliegen. Beim Beschuss eines Fahrzeugkonvois im Süden desLandes sind viele Menschen getötet worden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP zählte in den zerstörten Fahrzeugen zwölf Tote. Bereits in der vergangenen Nacht sind mindestenszehn Menschen bei israelischen Angriffen ums Leben gekommen.

Auch auf israelischer Seite schlugen heute wieder Raketen ein. Beim Abschuss von drei Flugkörpern auf die nordisraelischen Stadt Tiberias am See Genezareth gab es nur Verletzte.
Seit dem Beschuss eines israelischen Kriegsschiffes vermisst die israelische Marine noch drei Soldaten – ein vierter Vermisster wurde inzwischen tot geborgen. Nach israelischen Angaben stammte dieRakete vom Typ C-802 aus iranischer Produktion. Eine weitere Rakete traf nach Nachrichteninformationen ein ägyptisches Handelsschiff. Die Hisbollah pries den Angriff als Erfolg.

Inzwischen haben mehrer Länder ihr Botschafts-Personal und Landsleute in Sicherheit gebracht. Da der internationale Flughafen von Beirut nicht mehr benutzbar ist, wurden sie mit Bussen in denNorden des Libanon gebracht. Syrien kündigte inzwischen an, den Libanon im Kampf gegen Israel zu unterstützen.

Es ist immer noch unklar, wie es um die vermissten deutschen Familie aus Mönchengladbach gestellt ist. Ersten Angaben zufolge ist sie bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.Diesen Informationen wird laut Bundesregierung noch nachgegangen.

Während im Nahen Osten der Krieg tobt sind weltweit Krisentreffen. Heute trafen sich die Außenminister der arabischen Liga und beratschlagten, wie man den Konflikt stoppen könne. Auchauf dem heute beginnenden G8 Gipfel in St. Petersburg ist der Nahostkonflikt ebenfalls ein Thema. Der amerikanische Präsident Georg W. Bush machte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mitseinem Russischen Amtskollegen Putin die Hisbollah für den Konflikt verantwortlich und forderte die Gruppe auf, ihre Waffen niederzulegen und der Gewalt ein Ende zu bereiten. Putin sagte, dasser die Sorgen Israels aus russischer Sicht zwar als berechtigt ansehe, warnte aber gleichzeitig vor übermäßiger Gewalt.

Auch die Bundesregierung ist über die Lage besorgt. Besonders im Augenmerk stehen die rund 1100 Deutschen Bundesbürger, die sich derzeit im Libanon aufhalten. Es wird geraten, am jeweiligenOrt zu bleiben und sich nicht in der Nähe wichtiger Infrastrukturobjekte aufzuhalten. Man bereite sich auch darauf vor, deutsche Bürger zu evakuieren, sollte sich die Sicherheitslage imLibanon dramatisch verschlechtern.

Quelle: Spiegel online

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