Tour de France: 58 Fahrer suspendiert

Im Zuge des spanischen Dopingskandals wurden 58 Fahrer von der Tour ausgeschlossen.Sie alle stehen auf der spanischen Liste der Verdächtigen. Es werden auch keine Fahrer nachnominiert.


Somit fehlen neben Jan Ulrich auch der Italiener Ivan Basso des dänischen CSC-Teams von Bjarne Riis und der Spanier Francisco Mancebo (Team AG2R). Auch dessen Landsmann Joseba Beloki (Astana-Würth) darf nicht starten. Durch das Fehlen der Favoriten steigen die Siegeschancen des Kasachen Alexander Vinokourov, der für das Astana-Würth Team an den Start gehen wird. Das Team war erst durch ein Gerichtsurteil des internationalen Sportgerichtshof CAS an die Starterlaubnis gekommen, die ihm zuvor die Organisation der Tour de France verwehrt hatte.

T-Mobile Team suspendiert Jan Ulrich (30.06.06 14:00)

Jan Ulrich wird beim morgigen Start der 93. Tour de France nicht dabei sein. Wegen des dringenden Doping-Verdachtes wurde er heute vom T-Mobile Team bis auf weiteres suspendiert. Diese Sperre gilt auch für Ulrichs Betreuer Rudy Pevenage und seinen Teamkollegen Oscar Sevilla.

Aufgrund von Unterlagen, die wir von der Tour-Direktion erhalten haben, halten wir es für unmöglich, vorläufig mit Ullrich, Sevilla und Pevenage weiterzuarbeiten“, sagte heute morgen Teamsprecher Christian Frommert auf einer Pressekonferenz in Straßburg. „Die Entscheidung wurde vom Sponsor und der Teamleitung um Olaf Ludwig gemeinsam getroffen. Aufgrund der Dokumente der spanischen Justiz kamen uns begründete Zweifel an der Wahrheit der Aussagen von Ullrich oder Sevilla“, ergänzte Sprecher Luuc Eisenga.

Die Entscheidung steht in einem engem Zusammenhang mit den Verdachtsmomenten im spanischen Dopingfall. Die spanische Polizei ermittelt gegen mehrere Radprofis, darunter auch Ivan Basso (CSC), Roberto Heras, der letztjährige Tourvierte Francisco Mancebo (AG2R) und der frühere T-Mobile-Profi Santiago Botero. (Bild: Jan Ulrich)

Die echte Beweislage liegt erst jetzt auf dem Tisch“, so der T-Mobile-Sprecher Stefan Wagner. „Wir hatten beim ersten Verdacht um Akteneinsicht gebeten. Das ist erst heute geschehen, warum, wissen wir nicht. Die Faktenlage widerspricht den Unschuldsbeteuerungen von Ullrich so stark, dass wir handeln mussten, um unserem Grundsatz vom sauberen Sport noch folgen zu können.“

Die spanischen Behörden werden all ihre Ergebnisse im jüngsten Fall umgehend der Tour de France Leitung übergeben. „Da wir unmittelbar vor Beginn der Tour de France stehen, liegt es dann an der UCI, die Tour-Organisatoren zu kontaktieren“, sagte Spaniens Sportminister Jaime Lissavetzky.

Ulrich und die anderen unter Verdacht geratenen Fahrer sind damit aber noch nicht des Dopings überführt worden. „Natürlich haben alle Beteiligten die Chance, ihre Unschuld zu beweisen. Im Fall Ullrich wäre ein DNA-Test eine theoretische Möglichkeit“, erklärte Sprecher Luuc Eisenga.

Links: Offizielle Pressemitteilung des T-Mobile Teams

Quelle: Spiegel Online

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