Der Pilot Marcus J. wurde im Prozess um das Seilbahnunglück von Sölden amDonnerstag zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er entschuldigte sich bei den Angehörigen der Opfer, betonte allerdings, dass die gefährliche Flugroute die richtige gewesensei.
Am 5. September 2005 geschah es: Marcus J. transportierte mit seinem Hubschrauber einen ca. 700 Kilogramm schweren Betonkübel und musste dabei eine Liftanlage überqueren.
Durch einen Fehler in der Auslösung rutsche der Betonkübel aus der Halterung und fiel genau auf die Seilbahn. Eine mit Skifahrern besetzte Gondel stürzte rund zehn Meter in die Tiefe,durch den Aufprall und die dadurch entstandenen Schwingungen schleuderten aus zwei weiteren Gondeln sieben Menschen heraus und starben.
Insgesamt kamen bei der Tragödie neun Menschen, darunter sechs Kinder, ums Leben.
Am Freitag begann der Prozess gegen den Hubschrauberpiloten. Während ervernommen wurde, entschuldigte er sich mehrmals bei den Angehörigen und den Opfern. Auf anderen Wegen wären überall Personen gewesen, eine Alternativroute (zum Beispiel über dieSkipiste) wäre daher nicht in Frage gekommen.
Er betonte immer wieder, nicht gegen die Vorschriften gehandelt zu haben. Dies sah das Innsbrucker Landesgericht jedoch anders: Nach sieben Zeugenaussagen wurde die Verhandlung geschlossen und MarcusJ. am Donnerstag wegen „fahrlässiger Gemeingefährdung“ und „fahrlässiger Körperverletzung“ zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Die Verteidigung des Unglückspiloten umschrieb die Tragödie als „Verkettung unglücklicher Umstände“. Diese Umstände hätten den Piloten zu einem „Opfer des Schicksals“gemacht.
Quellen: SZOn Online | N24 Online