Vuvuzelas bald verboten?

Ein Lärm wie bei einem startenden Düsenjäger oder einer Kettensäge. Vuzuelas – die kleinen Plastiktröten, die das Symbol der Fußball-WM 2010 in Südafrika sind, reizen die Nerven der Zuschauer und Fernsehmacher bis zum Letzten. Das Organisationskomitee schließt nun ein Verbot der Tröten gegen das ständige Vuvuzela-Geheule im Stadion nicht mehr aus.

Nicht nur Zuschauer sind genervt von dem ständigen Getröte mit einer Lautstärke von bis zu 135 Dezibel, auch Fußballspieler fühlen sich davon gestört. Der Kapitän der französischen Nationalmannschaft Patrice Evra beschwerte sich nach ihrem Vorrundenspiel gegen Uruguay (0:0), da man sich nicht auf dem Platz verständigen könne.
Auch der argentinische Star Lionel Messi fühlte sich wie taub bei dem Auftaktsieg seines Teams gegen Nigeria. Fußball sei auch Kommunikation und die sei durch den Krach der Vuvuzela gestört, so Javier Mascherano der Kaptäin der argentinischen Nationalmannschaft.

Nach einem BBC Interview mit dem OK-Chef Danny Jordaan war der Eindruck entstanden, dass die lärmenden Plastiktröten aus den Stadien verbannt werden könnten. Danny Jordaan will jedoch die Tröten nur dann vom Platz verbannen, wenn Menschen damit angegriffen werden oder sie auf dem Rasen landen. Alles sei dafür getan um die Auswirkungen zu minimieren, so Jordaan, der sich nicht zu den Fans der Tröten zählt. Er bevorzuge das Singen.
Fifa-Präsident Joseph Blatter verteidigt die Tröten, da sie ein Teil der Kultur Afrikas seien.
Das Problem mit den Vuvuzelas sei aber schon seit dem Confed-Cup 2009 bekannt. Dies seien Unzulänglichkeiten, an denen gearbeitet werden müsse. Die Organisatoren hatten aber im Vorfeld bereits die Anweisung gegeben, dass während der Nationalhymnen und Stadiondurchsagen keine Vuvuzelas ertönen sollen.

Druckerhöhung gegen HBS

ARD und ZDF erhöhen nun nach zahlreichen Beschwerden von Zuschauern den Druck gegenüber der Produktionsfirma HBS, die für die Fernsehübertragung der Spiele in Südafrika zuständig ist. Dabei handelt es sich aber nicht um eine offizielle Protestnote. Es stehe den Deutschen Sendern nicht zu, ein Verbot der Vuvuzelas von Fifa und den WM-Gastgebern zu fordern.
Dennoch dreht ARD mittlerweile den Ton der Stadtionsatmosphäre beim Abmischen soweit hinab, dass nur noch das Nötigste zu hören ist. Außerdem wurden die Kommentatoren mit Lippenmikrofonen ausgestattet, die näher am Mund liegen als die üblichen Headsets und damit weniger Umgebungsgeräusche aufnehmen. Die Kommentatoren aber abgeschottet in eine Kabine zu setzen, komme aber nicht in Betracht, denn keine Atmosphäre zu transportieren sei keine Option, so die zuständige ARD Sportredaktion.
Eine Eliminierung oder Filterung des Krachs sei technisch nicht möglich ohne eine Beeinflussung des Gesamtsingals, teilte HBS mit.

Die Vuvuzela-Lärm Gewinner

Die Hersteller von Ohrstöpseln profitieren von diesen Instrumenten der Hölle, denn viele Zuschauer in Südafrika versuchen dadurch den Lärm etwas zu eliminieren. In den meisten Apotheken und Drogerien in Südafrika ist dieser Hörschutz ausverkauft. Inzwischen gibt es aber auch einen „Vuvuzela-Stopper“, der aus Schaumstoff in den bunten Farben Südafrikas ist.

Quellen: wikipedia.de
spiegel.de
focus.de

Bilder: (c) #Musik

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