Beziehungsprobleme in der Koalition

In der Beziehung zwischen der SPD sowie der CDU/CSU scheint es derzeit heftig zukriseln. Am Freitagmorgen lud Vizekanzler Franz Müntefering zu einer Pressekonferenz ein, deren Absicht zunächst im Dunklen lag. „Aktuelles“, so lautete die heimlich anmutendeBegründung.

Doch der Politiker hatte keine großartigen Neuigkeiten zu berichten. Stattdessen wies er durch den Solo-Auftritt deutlich auf die internen Schwierigkeiten der Koalition hin. Diesen Anscheindementierte er auch nicht, im Gegenteil, er sprach von einem „Donnergrollen“, das derzeit zu bemerken sei. Allerdings hoffe er, dass das Gewitter vorbeiziehe.

Die Antwort der CDU ließ nicht lange auf sich warten: CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla forderte die SPD auf, „respektvoller mit den Interessen der Länder und denMinisterpräsidenten umzugehen“. Müntefering machte jedoch klar, dass es hinter verschlossenen Türen zu einem richtigen Zusammenprall gekommen sei: „Intern macheich den Mund auf, aber ich will das nicht ausdrücklich öffentlich machen“.

Die kommenden WM-Wochen werden sicherlich nicht nur in dieser Hinsicht spannend. Auf jeden Fall ist fraglich, ob die Politiker zum Fußball schauen kommen werden. Bis zum Finale werden sie jedeMenge Sitzungen und Besprechungen haben.

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