Nachdem George W. Bush in der letzten Woche noch betonte, die Vorfälle im AbuGhraib Gefängnis seien das Schlimmste, was die Amerikaner im Irak je gemacht hätten, werden nun nach und nach neue Vorfälle bekannt. Irakische Politiker erheben schwere Vorwürfegegen die Amerikaner.
Das Massaker von Haditha
Das Massaker von Haditha ist wohl der vorläufige Höhepunkt einer schwarzen Serie der US-Truppen im Irak. Nachdem die US-Marines durch eine Straßenbombe einen ihrer Kameraden verloren,stürmten sie das Haus einer kleinen Familie in Haditha und töten anschließend mehr als 20 Menschen, darunter auch mehrere Kinder.
Ein zwölfjähriges Mädchen beschrieb die Situation folgendermaßen: „Mein Name ist Safa, ich bin zwölf Jahre alt. Sie kamen gegen 7:00 Uhr. Wir waren achtFamilienmitglieder, und ich bin die einzige, die überlebt hat. Die Amerikaner klopften an der Tür. Mein Vater ging hin, um auf zu machen. Als sie drin waren, haben sie ihn umgebracht. Inder Küche. Dann kamen sie und guckten nach uns. Sie erschossen jeden. Ich habe mich tot gestellt.“
Allem Anschein nach versuchte man im Pentagon die Sache lange zu verschleiern. Nach der Veröffentlichung machte man sich erst an die Lösung des Falles, doch das wird wahrscheinlich nochmehrere Wochen dauern.
Weitere Vorfälle werden bekannt
Nun wurde ein Fall bekannt, der sich im März dieses Jahres ereignet haben soll.
In einer Videoaufnahme sind mehrere tote Kleinkinder zu sehen, insgesamt sollen mehr als zehn Mitglieder einer Familie von US-Soldaten getötet worden sein. Augenzeugen bestätigen dieFilmaufnahmen. Nach dem neusten Stand der Dinge ereignete sich dieser Vorfall, weil die Amerikaner mehrere Terroristen in dem Haus vermuteten. Sie fesselten die wehrlosen Menschen, erschossen sie undließen die Leichen an Ort und Stelle liegen. Anschließend sollen sie das Haus gesprengt haben.
Ein Mitarbeiter des örtliches Krankenhauses gab ein kurzes Statement ab: „Heute morgen wurden elf Leichen gebracht. Die jüngste gehörte einem Kind von sechs Monaten;die älteste einer Frau von 75 Jahren. In den Köpfen und Bäuchen steckten Kugeln. Die Leichen wiesen außerdem Spuren von Schrapnellen US-amerikanischer Raketen auf.“
Der irakische Ministerpräsident Nuri al- Maliki zeigte sich in einem Interview empört und erhob schwere Vorwürfe gegen die US-Truppen: „Gewalt gegen Zivilisten ist einalltägliches Phänomen geworden. Sie zerquetschen sie mit ihren Fahrzeugen und töten sie nur auf Verdacht hin. Dies ist vollkommen inakzeptabel“.
Ein anderer Fall stellt sich wie folgt dar: Vier Personen, darunter eine schwangere Frau, waren Dienstagnacht in einem Auto auf dem Weg ins Krankenhaus. Kurz nachdem der Fahrer falsch abgebogen warund damit auf einen amerikanischen Militärstützpunkt zufuhr, wurden sie von den US-Truppen unter Beschuss genommen.
Die schwangere Frau und eine weitere starben. Der Fahrer und die dritte Frau wurden schwer verletzt. Die US-Truppen geben die Schuld klar dem Fahrer: Er habe „Warnhinweise“ nicht befolgt. Der Fahrerdagegen hört anscheinend zum ersten Mal von diesen angeblichen Warnungen, laut seiner Aussage habe er keine erhalten.
Inzwischen hat sich auch der Anführer der Al Kaida im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, wieder gemeldet. In einer über vier Stunden langen Tonbandaufnahme spricht er von „Treuelosen“ und“Ungläubigen“.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Tonband: „Bereitet Euch darauf vor, diese ungläubigen Schlangen und ihr Gift loszuwerden … und hört nicht auf jene, die zu einem Endeder Gewalt zwischen den Religionsgruppen aufrufen.“
Quelle: N24 Online | N-TVOnline | Tagesschau Online