Vuvuzela-Verbot bei der WM?

Die Kritik am „Vuvuzela-Lärm“ ist mittlerweile bis zur Turnierorganisation durchgedrungen. Nachdem jetzt auch massive Beschwerden der TV-Sender ARD und ZDF laut wurden, erwägt der Chef des Organisationskomitees, Dany Jordaan, das Verbot der Vuvuzelas im Stadion-Innenraum auszusprechen.

Die Großfinanzierer der WM – ARD und ZDF – gaben an, erboste Mails von Zuschauern erhalten zu haben, die Beschwerden über die unerträglichen Störgeräusche während der Spiele beinhalteten. Allerdings haben die TV-Sender keinerlei Einfluss auf Geräusche, die über die Signale der Außenmikrofone eingefangen werden, denn sowohl die Tonspur als auch die Bilder werden von der Fernsehproduktionsfirma HBS, einer Tochtergesellschaft der Schweizer Sportrechte-Agentur Infront, im Auftrag der FIFA produziert.
Ein ARD-Mitarbeiter erklärt: „Die müssen sich da was einfallen lassen, das Problem mit den Vuvuzelas ist seit dem Confed-Cup 2009 in Südafrika bekannt. Das sind Unzulänglichkeiten, an denen gearbeitet werden muss.“
ZDF-Teamchef Dieter Gruschwitz betont: „Alle Sendeanstalten sind unzufrieden, deshalb werden wir unsere Position klar machen.“ Allerdings wies HBS deutlich darauf hin, dass sie bisher von keiner deutschen oder ausländischen Sendeanstalt auf dieses Problem hingewiesen worden sei.

Dany Jordaan bevorzugt Gesänge

Organisations-Chef Jordaan vertritt einen klaren Standpunkt: „Ich bevorzuge das Singen. Das schafft eine schöne Atmosphäre im Stadion und ich würde den Leuten ebenfalls empfehlen zu singen. Auch in den Tagen der Unruhen haben wir gesungen, unserer Geschichte ist geprägt von Gesängen.“
Auch Fans und Spieler haben ihren Unmut über die überlauten Vuvuzelas geäußert. So sagte Patrice Evra, der Kapitän der französischen Nationalmannschaft: „Wir können uns auf dem Platz nicht verständigen.“ Evra gab dies sogar als Grund für die schwache Leistung seiner Mannschaft in der Vorrunde geben Uruguay an.
Auch der Argentinier Lionel Messi äußerte Kritik: „Es ist unmöglich, sich mitzuteilen, wenn man wie taub ist.“ Der Kapitän Argentiniens, Javier Mascherano, gab an: „Fußball ist auch Kommunikation. Und bei diesem Krach der Vuvuzela ist es schwer, mit deinem Mitspieler zu sprechen.“

Erste Reaktionen der FIFA

Die FIFA hat bereits erste Reaktionen gezeigt und Vuvuzelas während der Nationalhymnen und Stadiondurchsagen verboten. Mittlerweile versichert der Verband ebenso: „Wir haben immer gesagt, wenn ein Land auf dem Platz darüber verärgert ist, werden wir handeln.“ Jordaan fügte hinzu, dass sie, weil sich einige Personen gestört fühlten, alles dafür getan hätten, die Auswirkungen zu minimieren.“
Bleibt abzuwarten, ob sich bei den nächsten Spielen etwas an der Geräuschkulisse ändern wird – für die Zuschauer und Spieler wäre es sicherlich äußerst angenehm.

Quelle: Spiegel.de

Bilder:
(c) Wikipedia

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