Der FC Barcelona ist am Ziel

Der FC Barcelona hat die 51. Auflage der UEFA Champions League gewonnen. In einemrassigen Spiel drehte der spanische Meister einen Rückstand gegen Arsenal London und gewann mit 2:1.


Es sollte der große Abend unseres Nationaltorhüters Jens Lehmann werden. Bereits seit acht Spielen ohne Gegentor, dazu noch ein gehaltener Elfmeter in der Endphase des Halbfinales – Eshätte das I-Tüpfelchen einer nahezu perfekten Saison für Lehmann werden können.

Wäre da nicht Samuel Eto’o. Barcelonas Stürmer kam in der 18. Minutegefährlich nahe an den Strafraum der Engländer. Von seinen Verteidigern im Stich gelassen, riskierte Lehmann Kopf und Kragen. Leider war er einen Tick zu spät und erwischte so stattdes Balls den Stürmer. Eto’o fiel, der Schiedsrichter pfiff und der Rückhalt der „Gunners“ durfte auf der Tribüne Platz nehmen. Ab diesem Zeitpunkt interessierte sich keiner mehrfür die 763 Minuten ohne Gegentor. Geknickt trottete Lehmann vom Platz. Dass diese Entscheidung nicht unbedingt nötig war, räumte der Unparteiische später selbst ein: „Die Situation war ein bisschen unglücklich. Der Torwart hat den Stürmer gefoult und ich pfiff, ohne auf den Lauf des Balles zu achten.“ Dieser rollte nämlich ins leereArsenal-Tor.

Dies war die Schlüsselszene des Spieles. Und obwohl die Engländer gut 70 Minuten in Unterzahl spielten, lieferten sie einen großen Kampf ab und wurden in der 38. Minute für ihreMühen belohnt. Nach einem Eckball traf ausgerechnet Sol Campbell per Kopf zur 1:0 Führung der Londoner. Campbell war erst kurz vor dem Finale wieder in den Kader aufgenommen worden. Anfangdes Jahres verschwand der Nationalspieler für einige Zeit spurlos, ohne dass jemand wusste, wo er sich aufhielt. Anschließend begab er sich in psychische Behandlung.

Später war es wieder Samuel Eto’o, der an einem Highlight des Spieles beteiligt war.Diesmal ließ er sich nicht aufhalten und traf zum 1:1-Ausgleich. Nach dem Treffer war die Ordnung der „Gunners“ endgültig verloren gegangen. Waren sie bis zum Gegentor noch diestärkere Mannschaft und dem 2:0 näher als Barca dem Ausgleich, wendete sich das Blatt nun zugunsten der Katalanen.

Nur fünf Minuten später sorgte der eingewechselte Juliano Belletti mit freundlicher Mithilfe von Lehmanns Ersatz Manuel Almunia für den 2:1-Endstand.

Insgesamt war es ein schönes Spiel, in dem beide Seiten ihre Torchancen hatten. Der FC Barcelona gewinnt damit zum zweiten Mal nach 1992 die höchste europäische Trophäe imVereinsebene.

Es bleibt zu hoffen, dass sich Jens Lehmann nun nicht verrückt macht und seine bisherige Form zur Weltmeisterschaft mitnimmt. Aber selbst Lehmanns Rivale im DfB-Dress, Oliver Kahn, ist sichsicher: „Das sind Dinge, die im Fußball passieren. Jens ist mental stark genug, so eine Situation zu verkraften. Da bin ich mir sicher.“

Quellen: Sport1.de | N-TV Online

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