Fussball-WM: Angst vor polnischen Hooligans

Sport soll verbinden. Das dem nicht so ist, beweisen uns zur Zeit polnischeHooligans. Mit einer klaren Kampfansage starten sie zur WM: „Das wird die Rache für alle Kriege werden.“

„Für die heiß geliebte Legia geben wir unser Blut“, singen die Hooligans, bevor sie sich in das Getümmel und vor allem auf die gegnerischen Fans werfen. Dochfür die WM in Deutschland wollen sie ihre Feindseligkeiten beiseite legen undgemeinsame Sache machen. „Die Deutschen haben Angst vor uns“ erklärte einer von ihnen. Dann fügt er noch hinzu: „Das wird die Rache für alleKriege werden.“ Die polnischen Hooligans sind mit einigen holländischen Clubs befreundet. Diese Tatsache könnte für die Deutschen zu einem echten Problem werden.

Das es sich bei den Drohungen der Hooligans nicht um leere Worte handelt, haben die polnischen Hooligans erst unlängst auf traurige Art und Weise unter Beweis gestellt. Bei einem Spiel zwischenden beiden Krakauern Fussballclubs Cracovia und Wisla Krakau, wurde ein Fan von Wisla totgeprügelt. Ein Augenzeuge sagte: „Ein schwarzer Mercedes fuhr auf uns zu undplötzlich sind ein paar Männer mit Schlagstöcken rausgesprungen. Sie haben uns sofort verprügelt. Ich lief zu meinem Bruder, der sich auf dem Boden krümmte, wollte sehen, wasihm wehtut. Dann fühlte ich Wärme und sah, dass ich Blut auf der Hand hatte.“

Erst vor ein paar Wochen haben polnische Hooligans und gewaltbereite deutsche Fans in einem Waldstück in Brandenburg einen Kampf ausgetragen. Es ging dabei um die vermeidlicheStadionhoheit während der WM. Der Kampf endete mit einem Sieg für die Polen.

Der harte innere Kern der polnischen Hooligans bestehe aus ca. 2000 Leuten, so der polnische Innenminister Ludwig Dorn. Für die WM will man den Druck auf die Hooligans erhöhen unter anderem mit Meldeauflagen, ständigen Passkontrollen und einer Namensliste für diedeutschen Kollegen. „Jeder Zeit, wenn wir auf Fans treffen, müssen die sich legitimieren. Und sie werden gefragt, ob sie zur WM fahren werden und wenn ja, zu welchemTermin.“, so Stettins Polizeichef Artur Marciniak. Diese Daten sollen dann den deutschen Behörden helfen die Gewalt schon im Vorfeld einzudämmen.

Der polnische Fussballverband hofft, dass die deutschen Behörden in der Lage sein werden, die Ausschreitungen schon im Vorfeld zu unterbinden und dem Gewalttourismus einen Riegel vorschieben.Polens Torwart-Legende Jan Tomaszewski äußert sich besorgt: „Wenn wir das nicht verhindern, werden wir im Juni einen internationalen Skandal erleben. Wir werden unsschämen müssen, weil die ganze Welt mit dem Finger auf uns zeigen wird.“

Quelle: Tagesschau online

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