Schuluniformen in Deutschland?

Berlin – Traut man einer Umfrage der Berliner Zeitung, sowerden in Zukunft alle Schüler gleich gekleidet sein. Dies soll nicht über ein Gesetz entschieden, sondern freiwillig von Schulen eingeführt werden.

Eine Umfrage habe ergeben, dass die Kultusminister der SPD und der Union Schuluniformen mehrheitlich begrüßen würden. Eine nicht zu unterscheidende Kleidung stärke dieIdentität der Schulen und bekämpfe soziale Ausgrenzung.

„Der Vorteil einer einheitlichenSchulkleidung könnte sein: Alle wären gleich angezogen, niemand liefe mehr bauchfrei herum, und niemand provoziert den anderen mit seiner Kleidung […] Kinder geben oft ihr ganzesTaschengeld aus, nur um beispielsweise eine bestimmte Jeans kaufen zu können.“
( Schulministerin Barbara Sommer, CDU )

Weitere positive Aspekte seien das „Wir-Gefühl“ an Schulen und auch die Eindämmung des „Markenzaubers“.

Nachdem am Wochenende die sozialdemokratische Bundesjustizministerin Brigitte Zypries die Einführung von Schuluniformen vorgeschlagen hatte, stieß sie auf scharfe Kritik.

Befürchtungen, dass die Einführung neuerUniformen die Textilindustrie schwächen, wurden indess zurückgewiesen. Heijo Gassenmeier vom Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels verwies in einem Interview der Online-Ausgabeder „Financial Times Deutschland“ auf Erfahrungen aus der Vergangenheit:

„Die Kids springen nach der Schule in den gleichen Klamotten herum wie ihre Altersgenossen in anderen Ländern.“ Allein deutsche Kinder und Jugendliche bescheren derTextilindustrie rund 2,6 Milliarden Euro Umsatz.

Gegenargumente sind jedoch reichlich vorhanden. So können Schuluniformen zwar den „Klamottenkampf“ aus Schulen verbannen, doch das eigentliche Problem nicht beseitigen. Die Ausgrenzungwürde unter Umständen einfach nach der Schule stattfinden, oder die Schulen würden von neuen Statussymbolen heimgesucht. Beispielsweise Handys oder tragbarenComputergeräten.

Andere Parteien sprechen von einer Eingrenzung der Individualität. Schuluniformen würden den Schüler in seiner Freiheit einengen.

Quelle: t-online.de

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