Rom – Nachdem Silvio Berlusconi vor drei Wochen dieParlamentswahl in Italien knapp gegen Romano Prodi verloren und seine Niederlage bisher nicht eingestanden hatte, reichte der konservative Regierungschef am Dienstag seinen Rücktrittsersuch beimStaatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi ein.
Dies geschah im Anschluss an die letzte Ministerratssitzung. In den letzten Wochen versuchte Berlusconi mit seiner Mitte-Rechts-Allianz vergeblich, den Ausgang der angeblich manipulierten Wahl irgendmöglich rückgängig zu machen.
Mit diesem Schritt dürften die Diskussionen um das Amt des italienischen Regierungschefs endlich abschwellen. Aktuell sind jedoch die Debatten um das Amt des Staatspräsidenten in vollemGange.
Der amtierende Präsident Ciampi wird spätestens am 18. Mai durch einen Nachfolger abgelöst, die Wahl muss bis zum 15. des Monats entschieden sein. Im hitzigen Gespräch sind zumeinen Massimo D’Alema (Vorsitzender der linksdemokratischen Partei Prodis), Gianni Letta (ehemaliger Staatssekretär während Berlusconis Amtszeit) und Giuliano Amato (zweimaligerfrüherer Ministerpräsident).
Während Prodi sich mit der Bildung seiner Regierung befasst, kündigte der selbsternannte Oppositionsführer Berlusconi eine „Opposition gegen die Diktatur der Mehrheitnicht nur im Parlament“ an.
Quellen: NZZ – Online | Reuters – Online