Wirkstoff gegen Phobien entdeckt

US-Forscher entdeckten mit Konditionierungs-Experimenten, dass der körpereigene Stoff BDNF bei Ratten Ängste mindern kann. Diese Substanz könnte zukünftig auch bei menschlichen posttraumatischen Störungen als Heilmittel fungieren.

Die Wundersubstanz BDNF (brain-derived neurotrophic factor) im Körper sorgt für die Verbindungen zwischen den verschiedenen Nervenzellen. Durch mehrere Tierversuche mit Ratten konnten die Forscher ermitteln, dass die Erinnerung an die Ängste in Verbindung mit dieser Substanz nachlassen. Nach Angaben der Forscher würde die Substanz das Angstgedächtnis nicht vollständig auslöschen, jedoch könne die eigentliche Angst durch angstfreie, nicht belastende Erinnerungen überschrieben werden.

Versuch und Ergebnis

Zuerst musste den Tieren innerhalb der Studie künstlich Angst eingejagt werden. Anhand von klassischer Konditionierung wurde den Ratten ein Ton vorgespielt und gleichzeitig ein Elektroschock verpasst. Dies führte dazu, dass die Ratten später schon von Furcht erfüllt waren, wenn nur der Ton erklang.
Um dann herausfinden zu können, ob das Angstgedächtnis ausgelöscht werden kann, wurde der Ton über einen längeren Zeitraum abgespielt, ohne das ein Elektroschock erfolgte. Das so genannte Auslöschtraining führt dazu, dass die Ratten den Ton nicht mehr mit dem Elektroschock in Verbindung führen und somit keine Angst vor dem Ton mehr haben.
Anschließend wurde anderen, konditionierten Ratten die Substanz BDNF in die Hirnregion verabreicht, welche für die Gedächtnisbildung verantwortlich ist. Letztlich hatten die Ratten genauso wenig Angst vor dem Ton wie die Tiere, welche das Auslöschtraining vollzogen hatten.

Der Wirkstoff

BDNF ist ein körpereigener Wirkstoff, welcher in gewisser Form für das Wachstum zuständig ist. Die Bildung von Verbindungen zwischen den Nervenzellen wird durch ihn angeregt und verstärkt. Ist dies geschehen, kann ein neues Gedächtnis gebildet werden, um künftig gegebenenfalls Phobien und traumatische Ängste zu überwinden.

Quelle: Welt.de

Bilder:
(c) RainerSturm, tommyS, tutto62, Augustine / pixelio

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