Urananreicherung in großen Mengen geplant

Iran – Trotz Internationaler Kritik denkt Teheran offenbarnicht im Traume daran, sein umstrittenes Atomprogramm zu stoppen. Wie heute bekannt wurde, plant die Regierung in Teheran die Urananreicherung mit bis zu 54.000 Zentrifugen zu betreiben.

Wie die Regierung in Teheran heute mitteilte, werde der Iran bis zu 54.000 Zentrifugen zur Urananreicherung einsetzen. Zum Vergleich: Für eine Atombome benötigt man etwa 3.000 Zentrifugen.Diese Ankündigung im Iranischen Fernsehen erfolgte nur einen Tag nachdem die Regierung bekannt gegeben hatte, erstmals erfolgreich Uran angereichert zu haben.

Dabei sollen allerdings nur 164 Zentrifugen zum Einsatz gekommen sein. „Wir werden die Urananreicherung in der Atomanlage Natans industriemäßig ausbauen“, sagte derstellvertretende Leiter der Atombehörde Mohammad Saidi. Bis zum Jahresende sollen in Natans 3.000 Zentrifugen zum Einsatz kommen. Bis wann die restlichen 51.000 Zentrifugen zum Einsatz kommenwerden wurde nicht gesagt.

Mit 54.000 Zentrifugen könnte der Iran genug Uran anreichern um damit einen 1000-Megawatt-Kernreaktor zu betreiben. Ein solcher wird im Moment im Süden des Irans mit Russischer Hilfefertiggestellt.

„Irans nukleare Aktivitäten sind wie ein Wasserfall, der zu fließen begonnen hat. Es kann nicht gestoppt werden“.

So beschrieb ein Hochrangiger Iranischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters das Atomprogramm seines Landes. Gleichzeitig reagierten die USA und Russland mit Kritik aufdie Ankündigung Teherans. „Der Iran müsse jegliche Aktivitäten zur Urananreicherung aussetzen, die wissenschaftliche Forschung inbegriffen“, sagte derAußenamtssprecher Michail Kaminin der Nachrichtenagentur Itar-Tass.

Sein Stellvertreter bezeichnete das Verhalten des Irans als „einen Schritt in die falsche Richtung. Man erwarte, dass „der Iran dieInternationalen Appelle berücksichtige und die Urananreicherung einstelle.“

Auch die Bundesregierung reagierte auf die Ankündigungen Teherans. Man habe die Ankündigungen „mit großer Sorge“ aufgenommen, und es sei ein„weiterer Schritt in die falsche Richtung“, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. „Der Iran ist scheinbar nicht bereit, den Weg aus derSelbstisolation zu verlassen“.

Noch heute fliegt der Leiter der Internationalen Atomaufsichtsbehörde el Baradai nach Teheran, um noch offene Fragen wegen dem jahrzehntelang geheimen Atomprogramm des Irans zuklären.

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