Gewaltschueler: Abschiebung oder Schnupperknast?

Bundesweit sind hitzige Debatten aufgrund der Brandbriefe von Berliner Lehrernenstanden. Ein weiteres Thema ist nun die Integration von Zuwandererkindern und der zukünftige Umgang mit Gewalttätern an Schulen.

Wo Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Generalsekretär Hubertus Heil auf der einen Seite für die Verbesserung der Deutschkenntnisse kämpfen, fordern andere Unionspolitiker einhärteres Durchgreifen.

Die Unionspolitiker gehen sogar soweit, dass sie sich für „Schnupperknast“ undAbschiebung aussprechen. Mittlerweile teilte sogar die Polizei mit, dass die sechs an der Rütli-Schule eingesetzten Polizisten dort ab sofort nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

Die Meinungen der Politiker bezüglich der Problemkinder gehen weit auseinander. So strebt Bundesbildungsministerin Annette Schavan an, dass verhaltensauffällige und überausgewalttätigte Schüler in Zukunft beispielsweise in Internaten untergebracht werden. Doch die Meinungen teilen sich. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hingegen richtetsich mit dem Appell an die Gesellschaft, ausländischen Kindern ohne Deutschkenntnisse den Weg zu deutschen Schulen gar nicht erst zu gestatten.

Des Weiteren setzt sich die hessische Kultusministerin Karin Wolff für die Ausweisung integrationsunwilliger Kinder ein.

Ob Wege wie Internat jedoch bald Wirklichkeit werden könnten, ist momentan wohleher unwahrscheinlich. Da sowohl Eltern wie auch Jugendliche nicht gezwungen werden können, an ihrem Verhalten zu arbeiten, wird dies wohl nur ein Angebot bleiben können.

Bundesminsterin Schavan fordert jedoch ebenfalls, dass die Eltern zukünftig mehr mit eingebunden werden und in Grenzfällen sogar zu Gesprächen mit Lehrern gezwungen werdensollten.

Stoiber sprach sich dafür aus, dass man den ausländischen Mitbürgern die Eingliederung nicht nur bieten dürfe, sondern sie in gewissem Maße auch dazu zwingen müsse. Sosollen Verweigerer dann auch mit weiteren Berstrafungen und Vorgehensweisen konfrontiert werden. So setzt sich Stoiber weiterhin dafür ein, dass Ausländer, die sich der Intergrationverweigern, abgeschoben werden. Auch sollen ausländische Kinder mit keinerlei Deutschkenntnissen laut Stoiber nicht mehr an deutschen Schulen zugelassen werden.

Doch die Meinungen zu diesem umfangreichen Thema gehen mehr und mehrauseinander. Ulrich Thöne spricht sich zum Beispiel für eine Abschaffung der Hauptschulen aus. „Man sollte aufhören, Kinder zu ghettoisieren, und man sollte alleKinder in eine Schule bringen und die Schule so führen, dass niemand ausgesondert wird. Dann hat man nicht die Problemfälle in einer Ecke geballt, sondern sie können anKlassenkameraden erleben, dass es vorwärts gehen kann, sie können sich ganz anders orientieren und sind nicht auf sich allein gestellt“, so der Bundesvorsitzende der GewerkschaftErziehung und Wissenschaft (GEW).

Doch auch die Politik stellt für manche das große Problem dar. Die langjährigen Leiterin der Rütli-Schule, Brigitte Pick, sieht vor allem Probleme im sozialen Bereich. Die Rektorin war 33 Jahre an der Rütli-Schule tätig. Doch nun ist sie seit geschlagenen neun Monaten krank geschrieben und geht nun in Pension. Helmut Hochschild, Direktor der Reinickendorfer Paul-Löbe-Schule, übernahm nun zunächst einmal bis zu den Sommerferien die Leitung der Rütli-Schule.

Pick macht es der Politik zum Vorwurf, tatenlos einer Ghettoisierung der Schule zugesehen und nichts unternommen zu haben. Gegen die Verdopplung von 40 auf 80 Prozent der ausländischen Schüler an Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium in Nord-Neukölln sei einfach nichts unternommen worden. Die Hauptschule würde mittlerweile fast ausschließlich von Schülern besucht, die bei anderen Schulzweigen abgewiesen wurden. So würde der Zustand an Hauptschulen sich mehr und mehr verschlimmern und ausufern.

Wie es nun vor allem an der Rütli-Schule weitergehen wird, ist nicht bekannt. Fest steht nur, dass auch die Polizei den Lehrern keine Rückendeckung mehr geben wird, seitdem die Situation an der Schule derart ausartet.

Quelle: N24 Online

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