Hochwasserlage spitzt sich zu (Update)

Die Hochwasserlage in Sachsen verschärft sich weiter. Der aktuellePegelstand in Dresden steht bei 7,32m – Tendenz steigend. Normal sind hier max. 2m. Für heute wurde derScheitelpunkt erwartet, dieser wird nun jedoch am Dienstag mit knapp 8m vermutet.

Der Katastrophenalarm wurde am Wochenende ausgeweitet, tausende Menschenmussten ihre Häuser verlassen. Besonders hart betroffen sind Randgebiete von Dresden, aber auch andere Bundesländer wie Sachsen-Anhalt. Im Dresdner Stadtteil Gohlis schwappt seit heuteVormittag Wasser über den Damm.

Die Stadt Gohlis bei Riesa ist auch stark betroffen, Dämme weichen durch oder werden überspült. In Pillnitz ist das Kulturgut „Schloss Pillnitz“ in Gefahr.Viele Hilfskräfte der Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr, THW und andere Hilfsorganisationen sind zurzeit im Einsatz. Das Bundesland Thüringen unterstützt Dresden mit einerPolizeihundertschaft von 130 Beamten, samt technischer Spezialeinheit.

Der CDU-Ministerpräsident von Sachsen, Georg Milbradt, spricht von „einem höheren Frühjahrshochwasser“ und erntet damit harsche Kritik. Es wird keine finanziellen Hilfsprogramme geben, es sei denn die „Existenz sei akut gefährdet„.

Umweltminister Tillich spricht von einer mittleren bis größeren Katastrophe. Man erwarte noch ca. 2-3 Billionen Liter Wasser aus Tschechien, wo heute einige Staudämme abgelassen wurden. Tschechien möchte Prag vor einer Überflutung schützen.

Momentan ist das Ausmaß nicht abzuschätzen. Sollte der Pegel die 8m Marke überschreiten, wird die Bundeswehr zum Einsatz kommen. Zu einem neuen Jahrhunderthochwasser wird es aber nicht kommen. 2002 hatte Dresden einen Pegelstand von 9,40m.

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Update 04.04.2006

Für den heutigen Tag würden die Pegelhöchststände erwartet. Der Dresdner Messpunkt an der Elbe gibt einen Wert von 7,49m am, Tendenz gleichbleiben. Auch alle anderen Messpunkte in Sachsen und Tschechien bleiben konstant. Experten wollen heute Abend eine neue Prognose abgeben.

In der Nacht waren in den betroffenen Gebieten wieder pausenlos Hilfskräfte im Einsatz, um Deiche zu kontrollieren und zu verstärken.

In Dresden und anderen Städten herrschten am Dienstagmorgen im Berufsverkehr wieder chaotische Zustände, weil wichtige Brücken gesperrt und Strassen abgeriegelt werden mussten.

Quelle: MDR Online
Fotos: RauteMusik

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