Der Schauspieler Ulrich Mühe spricht sich mehr als deutlich gegen eineSchließung der Stasi-Akten aus. „Es gibt doch viele, die sich erst heute trauen, in ihre Akte reinzuschauen, die einfach diesen zeitlichen Abstand brauchen, um die Kraftdafür zu sammeln. Diese Zeit muss man ihnen lassen. Die Stasi-Akten müssen offen bleiben“, so Mühe.
Der 52-Jährige war selbst einmal im Kreislauf der Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit.
Ulrich Mühe hat als Schauspieler in der DDR die Vorgänge der Stasi selbst miterlebt. Derzeit hat der Akteur wieder eine herausragende Rolle zu spielen. „Das Leben derAnderen“ – so heißt der Kinofilm, in dem er einen Stasi-Mann darstellt.
Trotz allem was vorgefallen ist, fühlt Mühe sich selbst nicht als Opferdes ehemaligen Geheimdienstes. Auch wenn er ebenfalls überwacht wurde, könne man das nicht „mit den schlimmen Dingen vergleichen, die Menschen erlebt haben, die wegen ihrerpolitischen Überzeugung eingesperrt wurden“.
Bereits vergangene Woche hatte der Schauspieler in einem Interview etwas über seine eigene Vergangenheit in der DDR rausgelassen. „Stasi war Alltag. Das war jetzt nichtirgendwas, was uns jeden Tag mit Grausen in die Knochen fuhr. Das gehörte halt dazu. Ab und an kam es einem näher an die Haut, wenn man eben zu weit gegangen war“, so UlrichMühe.
Ob es was bringen wird, dass Mühe sich gegen die Schließung der Stasi-Akten ausspricht, wird die Zukunft zeigen.
Quelle: N24 Online