StarCraft 2 ist seit wenigen Monaten in der Closed-Beta und wir haben einen Key bekommen. Damit sind wir los gezogen und haben für euch einen ersten Blick gewagt. Mit eifrigen Terranern und mannigfaltigen Gamerskills versuchten wir, die StarCraft-Community aufzumischen. Wie gesagt –„versuchten“.
Ich muss sagen, das Genre der Strategietitel ist mir kein Fremdwort. Ich bin ein Warcraft 3-Gamer und kenne mich eigentlich mit guten Bauabfolgen, Kontermöglichkeiten und Einheitenmanagement aus.
Allerdings brachte mir das in diesem Spiel nicht sonderlich viel. Die Community von StarCraft ist schon 12 Jahre alt und der neue Teil steuert sich nicht groß anders als sein Vorgänger. In Korea ist das Spiel zudem ein Nationalsport und StarCraft-Pro-Gamer werden dort auch regelrecht als Superstars verehrt. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso ich andauernd verloren habe. Ach, das ist bestimmt der Grund. Ich habe ausschließlich gegen koreanische Elitespieler gezockt!
Aber nun genug der großen Vorrede – Ich werde einmal meine ersten Spiele erläutern:
Die ersten 15 Minuten
Nach einem Patchvorgang, in dem man so manche Kaffeekanne trinken kann, kommt man in ein sehr geordnet aufgebautes Menü. Nach obligatorischen Grundeinstellungen für Grafik, Sound und Konsorten steht man vor der großen Entscheidung – Welche Rasse soll ich spielen? Ich habe mich für die Terraner entschieden, weil die den Menschen in Warcraft 3 am ähnlichsten sind.
Die Terraner sind die besonders ausgeglichene Rasse im Spiel. Sie sind recht flexibel in ihrer Spielweise, können gut verteidigen und haben auch, wenn man es darauf anlegt, eine gute Offensive.
Die Protoss sind in ihren Einheiten sehr teuer, aber dafür sind ihre Armeen sehr stark. Durch Gimmicks wie teleportieren, die Erschaffung eines riesigen Mutterschiffs sind die Protoss noch sehr stark in der Beta (Ich wurde jedes mal von ihnen vernichtet – Koreanische Pro-Gamer, sag ich ja).
Die Zerg folgen der Devise Masse statt Klasse. Mit ihnen hat man auf dem Bildschirm ein regelrechtes Gewusel. Die kleinen Käfereinheiten sind meist zu hunderten auf dem Bildschirm und versuchen den Gegner mit ihrer Masse auszurotten.
Terraner waren bei mir ausgewählt und schon konnte es starten. Im Ladebildschirm sah ich, dass mein Gegner auch ein Terraner war.
Das erste Match
Ich startete mit einer Warcraft 3 üblichen Anfangsphase. Ich baute WBFs, die Bauern in StarCraft 2. Danach baute ich Depots zur Erhöhung des Einheitenlimits an dem einzigen schmalen Ausgang zu meinem Startplatz.
Nebenbei schaute ich mit einem WBF, was der Gegner macht – Ungefähr das Selbe wie ich.
Meine Kaserne wurde errichtet, mit einem Techlabor nebenan, welches mir neue Einheiten ermöglicht.
Die Einheiten sind sehr schön animiert und der Berliner Slang klang im ersten Moment etwas ungewohnt. Aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und irgendwann findet man es sogar passend.
Die kleine Armee steht – 3 Space Marines und 2 Rächer, die mit Raketenrucksäcken unterwegs sind. Sofort machte ich mich auf den Weg, den Gegner ein wenig unter Druck zu setzen.
Seine Basis war ungedeckt und ich hatte die Chance sie langsam auseinander zu nehmen. Und ich habe es geschafft. Nach 5 Minuten war das Match auch schon vorbei und ich habe es solide gewonnen.
Ja wenn das schon so beginnt, sollten die folgenden Games ja kein Problem mehr für mich sein. Voller Selbstbewusstsein und Adrenalin suchte ich direkt einen neuen Gegner und loggte mich ein.
Das zweite Match
Selbe Abfolge wie auch beim Ersten. Mit dem kleinen Unterschied, nach zirka zweieinhalb Minuten kam mein Kontrahent, welcher einen Zerg spielte, schon in meine Basis. Seine fünf kleinen Käfer konnten meine WBFs genüsslich zerpflücken und gaben mir das Gefühl, dass die Zergs doch ziemlich imba (unausbalanciert) waren. Naja, dieses Spiel habe ich verloren.
Die folgenden Spiele
Na gut, ein Spiel gewonnen, ein Spiel verloren. So schlecht ist das jetzt auch noch nicht. Ich habe mich an weitere Spiele ran gemacht. Ich will es mal so ausdrücken – Alles Koreaner!
3. Spiel – nach fünf Minuten verloren
4. Spiel – nach viereinhalb Minuten verloren
5. Spiel – nach zirka zwei Minuten verloren
So ging das gut zwei Stunden weiter. Ich hatte das Gefühl, ich würde immer schlechter werden. Die Gegner haben mich so überrannt, dass ich irgendwann dezent meine Tastatur weggeworfen habe. Endlich hatte ich den Grund, mir eine neue zu kaufen.
Es ist deprimierend, wenn man als Neuling StarCraft 2 spielen will. Den folgenden Bildschirm sieht man fast öfter als seine eigenen Einheiten – Niederlage.
Fazit von Christian „Zailant“ Sieland
Man könnte nach den letzten Zeilen annehmen, StarCraft 2 sei ein schlechtes Ziel. Nein, das stimmt nicht. StarCraft 2 hat mir trotz den ganzen Niederlagen viel Spaß bereitet. Die Grafik ist stimmig, der Sound ist sehr gut und das SciFi-Szenario gefällt mir sehr gut.
Einzig die schon sehr professionelle Community lässt einen Neuling ziemlich schnell das Handtuch werfen. Man muss sich einige Zeit einspielen und Taktiken lernen, damit man wenigstens eine geringe Chance hat.
Zusätzlich muss man erwähnen, dass dies nur die Multiplayer-Beta von StarCraft 2 ist. Der Einzelspielerpart ist noch gar nicht spielbar und für den hat Blizzard viel versprochen. Wer also nicht auf dauernde Niederlagen im Multiplayer steht, sollte ein wenig warten, bis das Spiel offiziell erscheint – Eventuell Mitte/Ende Mai.
Wir versuchen auf jeden Fall, zum Release ein Exemplar zu bekommen und den Singleplayer für euch zu testen.
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