WM 2006 – Die Peinlichkeiten nehmen kein Ende

In gut einem halben Jahr blickt die Fußballwelt auf Deutschland. In zwölfStadien der Republik soll der Ball im Juni und Juli 2006 rollen. Leider machen sich die Verantwortlichen der jeweiligen Stadien in letzter Zeit immer öfter zur Lachnummer.

Bereits vier Mal zeigten die Stadien, alle für mehrere Millionen Euro umgebaut und modernisiert, große Schwächen auf.

Den Höhepunkt setzte an diesem Wochenende das Fritz-Walter-Stadion inKaiserslautern. Dort wurde die Bundesligapartie zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und der Frankfurter Eintracht kurzfristig abgesagt, da sich im Dach der Südtribüne Risse zeigten. Um dieSicherheit der Zuschauer nicht zu gefährden, wurde die Partie abgesagt und auf den 14. Dezember verlegt.

In Nürnberg traten vor wenigen Wochen rund 250 Fans zum „Hüpftest“an. Dabei wurde getestet, wie hoch die Schwingungen innerhalb der Tribüne sind. Auslöser für diesen Test war ein vorausgegangenes Fußballspiel. Damals fiel, während die Fansim Oberrang ihre Mannschaft anfeuerten, Betonputz vom Ober- auf den Unterrang. Als Konsequenz wurden hier Schwingungsdämpfer eingebaut.

Die Commerzbank-Arena in Frankfurt machte sich mit seiner Dachkonstruktion zumGespött. Während der Generalprobe zur Weltmeisterschaft, dem Confed-Cup, fegte ein heftiger Regensturm über die Bankenmetropole. Zunächst tat das Dach, was es tun sollte – denRegen vom Innenraum, den Zuschauern und den Spielern fernhalten.

Diese Strategie ging zunächst auch auf. Kurz vor der Halbzeit aber ergoss sich auf Höhe der Eckfahne ein Sturzregen auf das Spielfeld. Grund dafür: Das Dach war an dieser Stelle nichtrichtig gespannt. So konnten sich die Wassermassen dort ansammeln. Als der Druck zuviel wurde, öffneten sich die Sicherheitsschleusen und der Regen lief ab.

Ähnlich trug es sich Wochen später erneut zu. Vor der Partie hielt das Dach wieder dem Regen nicht stand. In der Folge regnete es mehrere Öffnungen auf den Rasen. Die Partie stand kurzvor der Absage, fand aber trotzdem statt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Veranwortlichen in den WM-Städten die Probleme in den Griff bekommen. Noch haben sie 188 Tage Zeit.

Quelle: Spiegel Online

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